HIV-Infektionen entdecken und neue vermeiden – das sind die Hauptziele der Aids-Hilfe auch in der Steiermark. In Zeiten der CoV-Pandemie sei dieses Ziel zu verfolgen aber eine besonders schwierige Aufgabe, heißt es seitens der Aids-Hilfe Steiermark.
Trotz CoV-Pandemie nicht auf HIV vergessen
„Wir können kaum Veranstaltungen machen – wir wollten ursprünglich zum Welt-Aids-Tag (am 1. Dezember, Anm.) die Aids-Hilfe Steiermark öffnen, also eine Open-House-Veranstaltung machen – das ist jetzt natürlich nicht möglich“, sagt der Leiter der Aids-Hilfe Steiermark, Manfred Rupp. Dennoch sei es wichtig, am Welt-Aids-Tag auf HIV nicht zu vergessen, daher laute das Motto „während der einen Pandemie nicht auf die andere vergessen“, so Rupp.
Gebucht werden können die HIV-Testungen online, telefonisch unter der Nummer 0316-815050 oder per per Mail
HIV-Testangebot auch im CoV-Lockdown
Denn es gibt noch immer Menschen, die sich mit HIV infizieren und auch jene, die das noch gar nicht wissen und so andere infizieren könnten. Unter dem Motto „Ich will es wissen“ laufen HIV-Testangebote auch im Lockdown weiter – es herrschen Maskenpflicht und die 2,5-G-Regel.
Gemeinsame Impfstoff-Forschung
Die Aids-Forschung und die Suche nach einem HIV-Impfstoff haben übrigens auch großen Anteil an der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe, wie sie jetzt gegen das Coronavirus eingesetzt werden, so der Infektiologe Bernhard Haas: „Hier erkannte man rasch die Vorteile einer Impfstoffentwicklung auf einer mRNA-Basis, und so wurden mit Hilfe der Impfstoffforschung gegenüber HIV die Grundsteine für die mRNA-Impfstoffentwicklung, wie sie heute bei Covid-19 eingesetzt wird, gelegt.“
Auch Haas weist auf die Wichtigkeit der HIV-Tests hin: Je später HIV-Diagnosen gestellt werden, desto höher seien die Gefahren einer schweren und oft auch tödlichen Aids-Erkrankung.
Pandemie erschwert HIV-Bekämpfung in Afrika
Im südlichen Afrika leben weltweit die meisten HIV-infizierten Menschen. In den letzten Jahren hat sich die Situation verbessert, doch die Coronavirus-Pandemie wirft die Region zurück. Das zeigt das Beispiel Eswatini, wo Ärzte ohne Grenzen seit bald zwei Jahrzehnten tätig ist – mehr dazu in Pandemie erschwert HIV-Bekämpfung in Afrika (science.ORF.at).