Corona Impfung wird verabreicht
APA/EXPA/Jfk
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Coronavirus

Nur zehn Prozent erste Stiche

Trotz umfangreicher Kapazitäten und ausreichendem Impfstoff haben in der vergangenen Woche von den mehr als 86.000 Impfungen in der Steiermark nur etwa zehn Prozent ihren ersten Stich abgeholt.

„Wir haben eine deutlich abnehmende Tendenz“, so der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig am Freitag. Er appellierte an die rund 200.000 noch nicht geimpften Steirerinnen und Steirer, die Zeit jetzt zu nutzen, denn mit Einführung der Impfpflicht „könnte es eng werden“.

Impfkoordinator Michael Koren schilderte, dass alle Ungeimpften noch vor Weihnachten von den Sozialversicherungen einen Brief mit einem vorgeschlagenen Impftag erhalten werden. Die Personen können dann die Uhrzeit selbst wählen und sich am vorgeschlagenen Tag immunisieren lassen – Koren rechnet allerdings nicht mit viel mehr als 10.000 bis 15.000 Menschen, die aufgrund des Briefs den ersten Stich abholen werden.

„Silvesterimpfen“

Einen besonderen Aufruf gibt es für das „Silvesterimpfen“: Die steirischen Impfstraßen werden am 31. Dezember von 10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet haben, falls der eine oder andere sich entschließt, „doch noch geimpft ins neue Jahr zu starten“, so Wlattnig. Eine Änderung gibt es bei der Einladungspolitik für den dritten Stich: „Die Omikron-Variante hat Potenzial, gefährlich zu werden, wir wollen daher die dritten Impfungen schneller durchbringen.“ All jene, deren zweiter Stich fünf Monate zurückliegt, sollen schon geladen werden – zuvor war das Intervall bei sechs Monaten.

Über 4.400 Kinder angemeldet

Für die Impfung von Kindern bis zum zwölften Lebensjahr liegen beim Land bisher 4.437 Anmeldungen vor – rund 1.000 von ihnen werden am kommenden Wochenende auf ausgewählten Impfstraßen immunisiert, am folgenden Wochenende sollen es weitere 2.000 sein, teils an unterschiedlichen Standorten. Zudem haben sich rund 100 Ärztinnen und Ärzte bereit erklärt, Kinder impfen zu wollen. Die Impf-Koordination des Landes ist auch mit der Bildungsdirektion in Kontakt, um Schulärzte noch mehr einzubinden: Sie sollen Kinder und deren Eltern aufklären und auch selbst an Impfaktionen teilnehmen.

„Genug für alle da“

Koren räumte am Freitag auch mit einem Gerücht auf, wonach zu wenig mRNA-Vakzine zur Verfügung stehen würden: „Es gibt genug in Österreich, sowohl Moderna als auch BioNTech/Pfizer. Um Engpässe für die Kinder zu vermeiden, wird für Erwachsene vermehrt Moderna genommen. Es ist genug für alle da, es muss keiner Angst haben.“ Moderna sei im Vergleich zu Pfizer mindestens gleichwertig.

Beim Management der Test- und Impfstraßen zeichnet sich ebenfalls ein Strategiewechsel ab: An Standorten, wo es möglich ist, sollen Test- und Impfstraßen räumlich besser getrennt werden, um die Warteschlangen leichter zu organisieren – damit soll vermieden werden, dass Menschen lange in der falschen Schlange anstehen.