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APA/Robert Jäger
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Coronavirus

Impfpflicht führt zu ELGA-Abmeldeflut

Nach Ankündigung der Impfpflicht haben sich in den letzten Wochen rund 50.000 Österreicher, davon etwa 8.000 Steirer von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abgemeldet – doch mehr als ein Zeichen des Protests sei das nicht, wie es heißt.

97 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher sind bei der ELGA registriert, nur etwa 270.000 wollen keine elektronische Gesundheitsakte. Schwankungen bei An- und Abmeldungen gebe es laufend, erklärt der Geschäftsführer der ELGA Gmbh, Franz Leisch, etwa bei Änderungen wie der Einführung des elektronischen Rezepts.

Rund 50.000 ELGA-Abmeldungen wegen der Impfpflicht

„Im Frühjahr hatten wir rund 50.000 Wiederanmeldungen bei ELGA, derzeit wegen der Impfpflichtdebatte geht es in die andere Richtung. Wir erwarten jetzt 40.000 bis 50.000 Abmeldungen, weil die Menschen glauben, wenn sie sich von der ELGA abmelden, dass sie dann der Impfpflicht entgehen.“

Vom Impfregister kann man sich nicht abmelden

Das ist aber falsch: Laut Leisch nutzt der Impfpass zwar die Technik der ELGA, sei mit der Elektronischen Gesundheitsakte aber nicht gleich zu setzen. „Wenn man sich von ELGA abmeldet, verliert man eigentlich nur die Vorteile von ELGA, wie dass der Arzt übers Telefon Rezepte verschreiben kann oder dass der Arzt Befunde aus dem Spital einsehen kann – vom Impfpass kann man sich aber nicht abmelden. Der Impfpass ist ein Vorsorgeinstrument, und deshalb hat der Gesetzgeber beschlossen, dass man sich vom Impfregister nicht abmelden kann.“ Das sei von jeher so und habe nichts mit der Pandemie zu tun, betont Leisch.

In den vergangenen Wochen wurde in verschiedenen Social-Media-Gruppen von Impfgegnern zu einem Ausstieg aus der elektronischen Gesundheitsakte aufgerufen – Impfskeptiker wollten so offenbar die bevorstehende Impfpflicht umgehen.