Regal mit Spielzeug
ORF.at/Julia Hammerle
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Coronavirus

Spielzeughandel: Das Geschäft machen andere

In den Jahren ohne Lockdown macht das Weihnachtsgeschäft 40 Prozent des Jahresumsatzes der steirischen aus. Heuer geht ein Großteil davon an den Drogerie- und Lebensmittelhandel, so ein Branchensprecher.

Lebensmittelhandel und Drogeriehändler dürfen am 8. Dezember offen halten und alles verkaufen, was sie in ihrer Geschäftsfläche anbieten – also auch Spielzeug.

„Bleiben auf Ware sitzen“

Für den Sprecher der steirischen Spielzeughändler, Johannes Schüssler, ist das eine extreme Ungerechtigkeit – seine Branche bleibe jetzt auf Ware sitzen: „Wir haben wirklich sehr viel eingekauft. Unsere Lager sind gefüllt, weil wir schon angenommen haben, dass es zu Lieferengpässen kommen würde – und dann ist mit einem Schlag dieser Lockdown gekommen, wo wir wussten, wenn dieser kommt, dann haben wieder Interspar, Müller, aber auch Hofer und all die Branchenfremden offen. Das ist wirklich ein Schlag ins Gesicht von uns Spielwarenhändlern.“

Nicht mehr aufzuholen

Der Umsatz, der am 8. Dezember von den branchenfremden Händlern gemacht wird, gehe den Spielzeughändler verloren und könne auch nicht mehr aufgeholt werden, so Schüssler: „Ausgleichen kann man nichts. Wir machen ‚Click and collect‘ – damit kann man natürlich einen Umsatz generieren, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Umsätze sind bei den Lebensmitteldiscountern und den Branchenfremden.“

Man habe schon an die Bundesregierung appelliert, hier Regelungen einzuführen, die Lebensmittelhandel & Co einschränken, so Schüssler, „aber man hat den Eindruck, dieser Bereich interessiert die Politik nicht“.