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Neue Verschärfungen nach Omikron-Gipfel

Die Omikron-Virusmutation verbreitet sich rasend schnell: Nach dem heutigen Bund-Länder-Gipfel geht Österreich dazu über, einige Corona-Regeln zu verschärfen – auch in der Steiermark.

In den USA ist Omikron bereits für drei Viertel aller Neuinfektionen verantwortlich – und auch in Österreich haben sich die bestätigten Fälle innerhalb einer Woche von rund 80 auf knapp 400 fast verfünffacht. Experten wie der Grazer Virologe Klaus Vander gehen davon aus, dass „wir in den nächsten zwei bis drei Wochen eine Potenzierung dieser Fälle wahrnehmen werden“.

Neue Maßnahmen:

Zusätzlich zu den bestehenden Maßnahmen wird ab Montag in der Gastronomie die Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt. Diese Sperrstunde gilt auch zu Silvester. Für Zusammenkünfte und Veranstaltungen – indoor und outdoor – ist die Personen-Anzahl strenger limitiert. Großbritannien, die Niederlande, Norwegen und Dänemark gelten ab Freitag als Virusvariantengebiete. Reisende aus diesen Ländern müssen dreifach geimpft sein und brauchen einen negativen PCR-Test.

„Es sind sich alle der Dramatik bewusst"

Um Zeit zu gewinnen werden beim Bund-Länder-Gipfel Mittwochmittag verschärfte Regeln beschlossen. So dürfen etwa Reisende aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden sowie Norwegen künftig nur noch dreifach geimpft und mit gültigem PCR-Test einreisen – ansonsten müssen sie in Quarantäne. Laut Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) mit Blick auf den Wintertourismus eine schwere, aber notwendige Entscheidung: „Es sind sich alle der Dramatik bewusst. Deswegen gelten diese Maßnahmen bereits ab dem 27.12.“

Ebenso bereits ab 27. Dezember gilt in der Gastronomie eine Vorverlegung der Sperrstunde auf 22.00 Uhr. Und es gibt neue Beschränkungen für Veranstaltungen und Zusammenkünfte – auch schon zu Silvester: „Auf 25 Personen drinnen und draußen ohne zugewiesene Plätze. Das ist natürlich insbesondere zu Silvester ein harter Einschnitt“, so Schützenhöfer.

Krisenpläne für Personalausfälle

Ein weiteres Thema beim Gipfel: Krisenpläne zum Umgang mit möglichen großflächigen Personalausfällen in kritischen Bereichen. So bestätigt etwa die steirische Polizei, dass man sich im Fall der Fälle auf die Kernaufgaben konzentrieren werde: „Das ist natürlich die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Es könnte sein, dass Schwerpunktmaßnahmen etwa im Verkehr etwas zurückgefahren werden“, so Polizeisprecher Heimo Kohlbacher.

Kundgebung mit Auto-Korso

Noch keine verlässlichen Antworten gibt es derzeit auf die zentrale Frage, ob Omikron tatsächlich zu milderen Verläufen und damit zu weniger CoV-Patienten in den Spitälern führen wird – entsprechende Daten seien frühestens in zehn Tagen zu erwarten, heißt es.

Unterdessen hat es gegen die Maßnahmen und die geplante Impf-Pflicht am Mittwoch eine Kundgebung in Form eines Auto-Korsos gegeben: Die Teilnehmer trafen sich am Nachmittag beim Schwarzl-Freizeitzentrum und fuhren im Konvoi anschließend in die Grazer Innenstadt.