Ein Rettungsauto des Roten Kreuzes und ein Rot Kreuz Sanitäter
APA/Jakob Gruber
APA/Jakob Gruber
Coronavirus

Schwieriges Jahr für Freiwilligenarbeit

Die andauernde CoV-Pandemie stellt die steirischen Einsatzorganisationen vor große Herausforderungen: Das Rote Kreuz Steiermark kämpft etwa hat mit Abgängen von Freiwilligen und tut sich derzeit schwer, neue Freiwillige zu lukrieren.

Die rund 9.500 Freiwilligen haben im Roten Kreuz Steiermark heuer bereits mehr als 2,1 Millionen ehrenamtliche Stunden geleistet, sagt Freiwilligenmanager Dominik Tieber: „Würde man es bewerten mit 30 Euro pro Stunde, wäre das eine Ersparnis von 64 Millionen Euro für die steirische Bevölkerung.“

CoV-Pandemie brachte neue Tätigkeitsbereiche

Hauptsächlich tätig waren freiwillige Rotkreuz-Helfer im Rettungs- und Krankentransport, beim Blutspendedienst oder in sozialen Diensten, etwa der Team-Österreich-Tafel. Aber auch neue Leistungsbereiche hätten sich aufgetan, so Tieber: „Einerseits bei den Impfstraßen und andererseits auch bei unseren Teststraßen bzw. bei den mobilen Testungen.“

Abgänger häufig aus Risikogruppen

Doch genug Freiwillige zu halten wäre immer schwieriger, heißt es seitens des Roten Kreuzes. Mitarbeiterabgänge spüre man mittlerweile deutlich: „Vor allem, wenn es Risikogruppen sind, die bei uns freiwillig tätig waren. Für die Freiwilligen ist es natürlich auch ein Thema, dass sie sagen, okay, es wird immer schwieriger, ich muss auf meine eigene Sicherheit auch achten. Wir haben schon neue Mitarbeiter dazugewonnen, es ist aber auch spürbar ein Abgang dahinter. Also es wird schwieriger, jetzt in der Krise die Freiwilligen neu zu lukrieren.“

Rotkreuz-Dienst von Arbeitgebern oft nicht gern gesehen

Denn auch immer mehr Dienstgeber würden den Rotkreuz-Dienst schlicht und ergreifend verbieten, so Tieber: „Wir haben schon gemerkt, dass es Firmen gibt, die unseren freiwilligen Mitarbeitern ganz klar gesagt haben, dass sie keinen ehrenamtlichen Dienst versehen sollen, weil sie eben Angst haben, dass die Mitarbeiter mitunter in der Firma ausfallen. Und damit haben wir, einerseits im Rettungsdienst, aber auch in den anderen Leistungsbereichen zu kämpfen gehabt.“ Nicht zuletzt deshalb musste das Rote Kreuz Steiermark heuer rund 600 berufliche Mitarbeiter neu einstellen, heißt es seitens des Freiwilligenmanagers.