Die Erkenntnisse der schulärztlichen Untersuchungen werden in Graz seit Jahren miteinander verglichen – so können Veränderungen in der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler erkannt werden.
Erste Klasse: Verdoppelung gegenüber 2018/19
„Bei der ersten Schulstufe haben wir im Vergleich das Jahr 2018/19 – da hatten wir bei 7,15 Prozent aller untersuchten Kinder Übergewicht. Jetzt im Jahr 2020/21 haben wir 15,12 Prozent, das ist eine Verdoppelung“, schildert der Grazer Bildungs- und Jugendstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). In der achten Schulstufe – also bei den 14-Jährigen – sind 39 Prozent aller Burschen und 33 Prozent der Mädchen übergewichtig – vor zwei Jahren waren es noch rund 25 Prozent.
Weniger Turnstunden, kein Vereinssport
Hohensinner führt diesen Anstieg auf das verringerte Angebot an Turnstunden und auch das vorübergehende Einstellen der Vereinssport-Angebote zurück: „Wenn es uns wirklich um die Gesundheit unserer Kinder geht, dürfen wir unseren Kindern nie wieder den Sport wegnehmen. Wenn die Kinder gemeinsam in der Schulklasse sitzen, dann muss der Sport in den Vereinen auch möglich sein.“
Appelle und Forderungen an die Bunderegierung
Dieser Appell geht an die Bundesregierung – und ein weiterer folgt: „Dass alle Volksschulen in Österreich einen eigenen Turnlehrer bekommen. Wir haben einen eigenen Religionslehrer, aber Turnen ist dem Klassenlehrer auferlegt“, und hier komme es eben darauf an, wie viel dieser für Bewegung und Sport übrig habe.
Außerdem fordert Kurt Hohensinner die tägliche Turnstunde – einerseits, um das Übergewicht zu bekämpfen, andererseits, um die Konzentration der Kinder zu fördern.