Heidrun Primas
ORF
ORF
Kultur

Heidrun Primas: „Es gibt sicher viel zu tun“

„Es gibt sicher viel zu tun, gesellschaftspolitisch und kulturpolitisch“, sagte die ehemalige langjährige Präsidentin des Forum Stadtpark, Künstlerin und Aktivistin Heidrun Primas im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch. Dennoch blicke sie zuversichtlich ins neue Jahr.

Die CoV-Pandemie habe sehr deutlich gemacht, dass viel zu tun sei. Als eine Beraterin und Koordinatorin der „Kulturstrategie 2030“ des Landes Steiermark führt Primas derzeit Gespräche mit hunderten Kulturschaffenden. Die Stimmung sei durch CoV derzeit teilweise sehr angespannt, „aber die Kulturakteurinnen und Kulturakteure wissen, was Kunst und Kultur kann“, so Primas.

„Mega Herausforderung“ für Veranstalter

Die Omikron-Variante bringt zwar kaum nennenswerte Verschärfungen für den Kultur- und Veranstaltungsbereich, die derzeitige Situation sei jedoch vor allem für Veranstalter von großen Events eine „Katastrophe“, betonte Primas.

„Das Publikum reagiert teilweise verhalten, sieht sich aber sehr gerne Ausstellungen an, das heißt, Veranstaltungen, die relativ klein sind und überschaubar sind. Für die Veranstalter selbst und Institutionen und Initiativen ist es eine mega Herausforderung – es geht vielen die Luft aus, vor allem den kleinen, weil es wahnsinnig anstrengend ist“, so Primas.

Gernot Rath im Gespräch mit Heidrun Primas

„Es gibt sicher viel zu tun, gesellschaftspolitisch und kulturpolitisch“, sagte die ehemalige langjährige Präsidentin des Forum Stadtpark, Künstlerin und Aktivistin Heidrun Primas im „Steiermark heute“-Sonntagsgespräch. Dennoch blicke sie zuversichtlich ins neue Jahr.

Ein gemeinsames „Wir“ müsse für 2022 aktiviert werden, so der Appell der Kulturschaffenden: „Über ein gemeinsames Tragen der Situation ist die Luft gegeben. Aber das geht natürlich nicht endlos und es braucht Unterstützung, auch von Bundesseite.“

„Diese Menschen brauchen unsere Unterstützung“

Mit ihrer Initiative „Wochenenden für Moria Graz“ und dem Engagement für Menschen auf der Flucht zusammen mit anderen Aktivistinnen und Aktivisten ist Primas auch Menschenrechtspreisträgerin der Stadt Graz 2021.

Primas sehe den Preis als großen Auftrag, sich weiter für Menschen auf der Flucht, auch öffentlich, einzusetzen „dass dieses Thema nicht am Rand bleibt, weil es wirklich ein zentrales Gesellschaftsthema global ist. Die Lage verschärft sich natürlich für die Geflüchteten auch durch Corona und da einen Fokus drauf zu halten, ist sehr wesentlich. Das heißt, diese Menschen brauchen ganz relevant unsere Unterstützung.“

„Gemeinsame Zukunft der Versöhnung“

Kulturarbeit sei für Primas auch Friedensarbeit: „Nämlich das Gemeinsame als Kulturtechnik zu suchen im gemeinsamen Hinhören, Zuhören, um gemeinsam zu verhandeln, wie es weitergehen kann, das heißt, es geht tatsächlich darum, einen Raum einer gemeinsamen Zukunft der Versöhnung auch herzustellen.“