Nicole Schmidhofer
GEPA/Harald Steiner
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Sport

Nicole Schmidhofer beendete Saison vorzeitig

Für Spekulationen hat eine für Dienstagnachmittag anberaumte Pressekonferenz von ÖSV Speed-Ass Nici Schmidhofer gesorgt. Die Steirerin hatte zuletzt in Zauchensee auf einen Start verzichtet. Am Dienstag beendete sie die Saison vorzeitig.

Nach ihrer schweren Verletzung hatte Nicole Schmidhofer erst vor rund einem Monat ihr Comeback in Lake Louis gefeiert. Doch wegen Unsicherheit und körperlicher Probleme verzichtete die Schönbergerin erst vor wenigen Tagen auf den Start in Zauchensee – und am Dienstag auf die komplette restliche Saison.

Nicole Schmidhofer
ORF

„Körperlich nicht in der Lage, gute Rennen zu fahren“

Sie sei nach der schweren Verletzung noch nicht fit genug, um Spitzenplätze einzufahren, sagte Schmidhofer bei der Pressekonferenz: „Meine Trainer, meine Therapeuten und das ganze Team um mich herum haben ein bisschen nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass ich die Saison vorzeitig beende. Es sind einfach in den letzten zwei, drei Wochen muskuläre Probleme dazugekommen. Und ich muss mir einfach selber eingestehen, dass ich körperlich nicht in der Lage bin, schnelle und gute Rennen zu fahren. Ich glaube, dass, wenn wir eine gute Pause machen, einen guten Aufbau für nächstes Jahr wieder gut hinbringen können, das ist das Ziel.“

Probleme seit Abfahrt in Val d’Isere 2020

Schmidhofer hatte sich am 18. Dezember 2020 bei der Abfahrt in Val d’Isere multiple Bänder- und schwerwiegende Gefäßverletzungen im linken Knie zugezogen und musste mehrmals operiert werden. Der Rückkehrprozess verlief vorerst planmäßig, im Oktober 2021 kehrte sie auf den Schnee zurück und bestritt im Dezember in Lake Louise und St. Moritz insgesamt fünf Speed-Weltcuprennen. Platz 15 im Super-G von Lake Louise nahm sich dabei vielversprechend aus.

Bei der Rückkehr der Speed-Rennen am vergangenen Wochenende in Zauchensee wurde aber klar, dass Schmidhofer vorerst nicht zu alter Form wird auflaufen können. Erst verzichtete sie auf die Abfahrt, schließlich auch auf den Super-G und deutete damit auch schon an, ihr Olympia-Ticket abgeschrieben zu haben.

14 Tage komplette Pause

Schmidhofer hatte eine Qualifikation für die Olympischen Spiele schon länger ausgeschlossen. Sie fühle sich müde und brauche jetzt einmal 14 Tage komplette Pause, sagte die 32-Jährige am Dienstag.

„Du willst nichts auf Spiel setzen, das ist mir am Donnerstag am Start bewusst geworden“, sagte Schmidhofer, die am Sonntag als Vorläuferin im Super-G ihrer drittplatzierten Teamkollegin Ariane Rädler mit wertvollen Tipps zu einem Olympia-Ticket verhalf. Für Schmidhofer selbst ist das Thema Peking hingegen abgehakt. „Das geht mir vom Erfolg her in meiner Karriere wahrscheinlich ab, aber ich kann ganz gut damit leben.“ Ihren „Bonus“ wolle sie „nicht ausnützen. Da sind viele am Start, die kämpfen. Das hat mich als Junge geärgert, wenn ältere, erfolgreiche Leute den Startplatz bekommen haben, obwohl sie nicht schneller waren.“

ÖSV-Angebot für Peking kristallisiert sich heraus

Knapp drei Wochen vor den ersten alpinen Skirennen bei den Olympischen Winterspielen in Peking nimmt das rot-weiß-rote Aufgebot konkrete Formen an. Für die in diesem Winter noch sieglosen ÖSV-Damen scheinen die Würfel nach den zwei Heimrennen in Schladming und Altenmarkt-Zauchensee gefallen, die elf Tickets für China vergeben zu sein. Eine letzte Chance bietet sich noch in dieser Woche beim Speed-Doppelpack in Cortina d’Ampezzo – mehr dazu in Aufgebot für Peking nimmt Formen an.