Frau mit Maske hält sich den Kopf
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Coronavirus

SPÖ will Covid zur Berufskrankheit machen

Die SPÖ fordert, Covid-19 bzw. Long Covid zu einer Berufskrankheit zu machen. Aber was würde das konkret für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeuten?

Schwerhörigkeit bei Berufen mit erhöhter Lärmbelastung oder Hautprobleme bei Friseuren und Friseurinnen, die täglich mit unterschiedlichsten Mitteln in Berührung kommen – nur zwei Beispiele für Berufskrankheiten, die im allgemeinen Sozialversicherungsgesetz geregelt werden. „Eine Berufserkrankung ist in der ASVG definiert. Vereinfacht ausgedrückt sind das all jene Erkrankungen, die bei einer Tätigkeit gehäuft auftreten“, sagt der Betriebsarzt Karl Oliver Walsberger.

SPÖ: CoV als Berufskrankheit

Aktuell gelten 1,3 Millionen Österreicer als CoV-genesen, viele davon könnten sich bei der Arbeit angesteckt haben. CoV zu einer Berufskrankheit zu machen – diese Forderung kommt nun von der SPÖ. Damit hätten Betroffene die Möglichkeit, dabei Leistungen der Unfall-Versicherung in Anspruch zu nehmen.

So ist etwa Covid-19 als Infektion bereits als Berufskrankheit eingestuft – zumindest für einen Teil der Bevölkerung, „zum Beispiel für alle Krankenberufe, oder für Pflegeberufe“, so Walsberger weiter. Es geht dabei also um Tätigkeiten, bei denen es plausibel ist, an Covid-19 zu erkranken.

„Bessere Betreuung und Absicherung“

Doch egal, wo und wie man sich angesteckt hat, auch die Langzeitfolgen können Menschen beruflich stark beeinträchtigen. Die SPÖ fordert daher, „dass Long Covid als Berufskrankheit anerkannt werden soll. Es hätte den Vorteil, dass geschätzte 150.000 Menschen Vorteile einer bessere Absicherung hätten – sie könnten zielgerichteter in Rehabs gehen, und es gebe einen Rentenanspruch, wenn man berufsunfähig ist“, so SPÖ-Nationalratsabgeordneter Jörg Leichtfried.

Langzeitfolgen oft schwer festzustellen

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es unterdessen, eine Ausweitung von Covid-19 als Berufskrankheit für alle Berufsgruppen sei nicht geplant. Wer sich dennoch im Arbeitsumfeld angesteckt hat, kann unter Umständen die Erkrankung als Arbeitsunfall geltend machen – doch der Nachweis ist oft ebenso schwierig wie das Feststellen der Langzeitfolgen: „Einschränkungen des Geruchsvermögens oder Lungen-Folgeschäden, unspezifische Symptome wie chronische Müdigkeit, Konzentrationsschmerzen, Gelenksbeschwerden oder auch Atemprobleme ohne Lungenauffälligkeiten“, zählt Betriebsarzt Walsberger auf – die Diagnose von Long Covid ist daher nicht immer eine klare Sache.