Geisterfahrerschild
ORF.at/Zita Klimek
ORF.at/Zita Klimek
Verkehr

Wieder mehr Geisterfahrer in der Steiermark

Nach einem verkehrsarmen Jahr 2020 aufgrund der Lockdowns ist die Zahl der Geisterfahrer im Vorjahr wieder angestiegen. Das belegen die aktuellen Zahlen der Ö3-Geisterfahrer-Statistik.

Österreichweit wurden im Jahr 2021 insgesamt 388 Geisterfahrer gemeldet – mehr dazu in 2021 wieder deutlich mehr Geisterfahrer (oe3.ORF.at). In der Steiermark waren es 80, was einem Anstieg um 21 Prozent entspricht – die Steiermark liegt damit im österreichweiten Vergleich auf dem zweiten Platz.

Zwei steirische Straßen besonders betroffen

Zwei Verkehrsabschnitte stechen besonders heraus: In der Steiermark – und auch österreichweit – sind die Murtal-Schnellstraße (S36) und die Semmering-Schnellstraße (S6) die Sorgenkinder, was Geisterfahrer betrifft. In Relation zur Gesamtlänge sind auf der S36 überhaupt die meisten Falschfahrer unterwegs, gab es hier doch mit elf Meldungen 2021 die größte „Geisterfahrerdichte“. In absoluten Zahlen wiederum ist der steirische Abschnitt der S6 zwischen Mürzzuschlag und dem Knoten Bruck das Autobahnstück in Österreich mit den allermeisten Geisterfahrern – 24 Meldungen gab es hier im Vorjahr.

388 gemeldete Geisterfahrer 2021

In ganz Österreich sind laut einer Statistik von Ö3 im Jahr 2021 388 Geisterfahrer gemeldet worden, 80 davon in der Steiermark. Die Semmering- und die Murtalschnellstraße sind unter den Strecken mit den meisten Geisterfahrern.

Die Südautobahn (A2) schließlich, die auch durch die Steiermark verläuft, bleibt insgesamt die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern: Hier waren es 2021 61 Meldungen.

Mögliche Ursache: Viele Auffahrten

Woran es liegt, dass manche Strecken öfter betroffen sind, ist nicht ganz klar. ASFINAG-Verkehrssicherheitsexperte Bernhard Lautner sagt über die möglichen Hintergründe: „Baulich sind die Anschlussstellen und Auffahrten alle in Ordnung, das haben wir überprüft. Wir führen das ein wenig darauf zurück, dass es natürlich sehr viele Auffahrten gibt, es Tunnelabschnitte gibt und auch die Entwicklung der S6 dazu beiträgt – die S6 war keine klassische Autobahn, ist auch nicht als solche gebaut worden, sondern ist immer Stück für Stück erweitert worden. Das heißt, die Auffahrtsrampen sind oft relativ kurz. Dazu kommt, dass es sich um einen relativ langen Abschnitt mit sehr vielen Auf- und Abfahrten handelt.“

Geisterfahrer sind meist am Sonntag unterwegs

Die Statistik zeigt auch auf, dass der Sonntag jener Wochentag mit den meisten Geisterfahrermeldungen ist. Am häufigsten sind Geisterfahrer in den Abendstunden zwischen 21.00 und 24.00 Uhr unterwegs. Das stärkste Monat war der August mit österreichweit 44 Meldungen. Einen Unfall mit einem Geisterfahrer gab es im Vorjahr nicht.

Den Tagesrekord gab es 2021 am 20. November: Hier wurden in Österreich sechs Geisterfahrer gezählt – vier davon in Niederösterreich und zwei in der Steiermark.