Coronavirus

Land berät CoV-Situation: Grund zur Vorsicht

Das Land Steiermark hat sich Montagnachmittag mit Experten zu einem CoV-Gipfel getroffen um die Situation in der derzeitigen Omikron-Welle zu beraten. Es gebe keinen Grund zur Besorgnis, aber zur Vorsicht, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

Die Coronavirus-Situation sei derzeit zu beherrschen, sagte Schützenhöfer nach den Beratungen der Landesspitze mit Ärzten und Spitalsverantwortlichen. Man begrüße die am Wochenende verkündeten Maßnahmen der Bundesregierung, „insbesondere die von uns geforderte Sperrstunden-Verschiebung wie auch die Abschaffung des Lockdowns für Ungeimpfte“, so Schützenhöfer.

Stabile Lage in den steirischen Spitälern

Schützenhöfer führte nach den Gesprächen mit den Ärzten weiters aus: „Wir sind nicht über den Berg, wir müssen vorsichtig bleiben. Das Virus ist noch nicht besiegt.“ Er orientiere sich danach, was die Mediziner sagten; rund drei Viertel der Bevölkerung seien geimpft, 17 Personen seien mit Covid auf den Intensivstationen, 138 auf Normalbetten. Man sei auf einem guten Wege, dürfe diesen aber noch nicht verlassen, er sei noch nicht zu Ende, sagte der ÖVP-Landeshauptmann. Man müsse auch Obacht geben und dürfe sich nicht „von ganz bestimmten Gruppen“ unter Druck setzen lassen.

CoV-Maßnahmen: Grünes Licht für Lockerungen

Der Lockdown für Ungeimpfte ist mit heutigem Tag vorbei, im Wochentakt wird es wie berichtet weitere Lockerungen geben – und das zu einem Zeitpunkt, zu dem ganz Österreich auf den Höhepunkt der Omikron-Welle mit ständig neuen Höchstwerten an Infizierten zusteuert.

„Was kommt im Herbst?“

KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark sagte, man sei sozusagen „zur Zeit in einer komfortablen Zone, aber es ist belastend für den gesamten Bereich der steirischen Krankenanstalten“. Auch wenn es momentan eine geringere Erkrankungsschwere gebe, man kenne die Variante nicht, die im Herbst bevorstehe. Gesichert sei laut Stark: „Die Impfung ist hocheffektiv, das haben wir gesehen“. Als noch die Deltavariante vorherrschend gewesen sei, habe man beim Wochenbericht immer gesehen, zwei Drittel der Verstorbenen seien ungeimpft gewesen. Das habe sehr geschmerzt: „So viele Leben hätten gerettet werden können“, sagte Stark, der zur Immunisierung aufrief: „Bitte überwinden Sie sich, für sich selbst und für die Gemeinschaft“.

Diskussion um Gratis-Tests „ermüdend“

Die Frage von Gratistests sei ein immerwährendes Thema, sagte Schützenhöfer. Für kostenpflichtige Tests in der Höhe der Rezeptgebühr hätten sich keine Mehrheiten gefunden. „Man wird müde, das immer wieder zu fordern“, sagte der LH. Sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) versicherte, dass ihn bei den Lockerungen der Anti-CoV Maßnahmen kein Blatt von Schützenhöfer trenne.

Er sei nicht unbedingt ein Freund von Anreizsystemen, wenn es um die Gesundheit gehe, doch im Fall einer Pandemie habe man Verantwortung gegenüber anderen, sagte Lang: „Wir in der Steiermark gehörten immer zu den Vorsichtigeren, das war im Nachhinein betrachtet auch der richtige Weg“. Einen Vergleich mit den getroffenen Maßnahmen in der Bundeshauptstadt sah Lang nicht gerechtfertigt: „Wien auf seinem vergleichsweise kleinen, engen Raum ist ganz anders zu sehen als ein Flächenbundesland“, so Lang.