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Wirtschaft

AK warnt vor Stromanbieterwechsel

Die Energiepreise steigen derzeit rasant an – so auch jene für Strom. Die Arbeiterkammer warnt aktuell aber vor voreiligen Stromanbieterwechseln: Energieanbieter suchen momentan keine neuen Kunden.

Im vergangenen Jahr legten die Strompreise kräftig zu und erreichten ein neues Rekordniveau: Der von der Österreichischen Energieagentur errechnete Index ÖSPI für Februar liegt mit plus 143 Prozent zweieinhalb Mal so hoch wie vor einem Jahr. Auslöser sind der Wirtschaftsaufschwung, die hohe Nachfrage nach Gas im Herbst, der Ausfall einiger Kraftwerke in Europa oder auch der gestiegene Bedarf an Gaskraftwerken.

Anbieter suchen nicht nach neuen Kunden

Die steigenden Stromkosten führen dazu, dass immer mehr Haushalte den Stromanbieter wechseln wollen – das sei momentan aber nicht sinnvoll, meint Karl-Heinz Kettl von der Arbeiterkammer Steiermark: „Im Gegenteil, das hat sich jetzt komplett gedreht. Die Energieanbieter wollen aktuell keine Neukunden, denn für neue Kunden muss man auch mehr Strommengen einkaufen, und der Einkaufspreis für Strom am Großmarkt ist derzeit sehr hoch.“

Preis wird sich auf hohem Niveau einpendeln

Derzeit würden sich die Strompreissteigerungen bei Bestandskunden oder auch normalen Fixpreiskunden nicht so extrem auswirken, so Kettl: „Eigentlich ist es momentan die beste Option zu schauen, welchen Tarif habe ich jetzt, mit welchem Preis bin ich unterwegs? Man kann vergleichen mit anderen Anbietern, aber ob einen ein anderer Anbieter auch nimmt, müsste man wohl im Vorhinein abklären, falls dieser günstiger ist. Aber in den meisten Fällen fährt man momentan als Bestandskunde mit seinem Tarif besser.“

AK warnt vor Stromanbieterwechsel

Die steirische Arbeiterkammer warnt vor einem Wechsel des Stromanbieters. Denn die Energieanbieter wollen derzeit keine Neukunden, da mehr Strommengen einzukaufen derzeit zu teuer sei.

Günstige Tarife würden laut Kettl derzeit zwischen zwölf und 15 Cent je Kilowattstunde Strom liegen, bei Neuabschlüssen könnte der Tarif aber auf bis zu 30 oder 40 Cent steigen. Im Vergleich dazu hat man im Vorjahr für eine Kilowattstunde Strom noch zwischen sieben und acht Cent bezahlt. Kettl geht davon aus, dass sich die Strompreise ab dem Frühjahr oder im Sommer auf hohem Niveau einpendeln werden.