Kinder mit Masken im Unterricht
ORF
ORF
Coronavirus

Maskenpflicht am Platz fällt in allen Schulen

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat angekündigt, dass am Montag kommender Woche die Maskenpflicht für alle Schülerinnen und Schüler fallen wird. Auch Skikurse und ähnliche Veranstaltungen sind dann wieder erlaubt.

Polaschek rechtfertigte im Ö1-Morgenjournal die Lockerungen trotz der weiterhin hohen CoV-Zahlen. Man spreche sich ständig mit dem Gesundheitsministerium ab und habe nun grünes Licht für diese Maßnahme bekommen. Weitgehendere Lockerungen lehnte Polaschek vorerst ab: Es sei gut, schrittweise vorzugehen. Mit der rechtzeitigen Ankündigung könnten sich alle gut darauf einstellen.

Der Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern und dem Lehrpersonal sei sehr intensiv, da habe man eine große Verantwortung und man müsse daher „mit Augenmaß“ vorgehen.

Regeln für Distance-Learning unverändert

Die Regeln für Distance-Learning bleiben laut Polaschek vorerst bestehen: Ab zwei Fällen pro Klasse innerhalb von fünf Tagen werde auf Distance-Learning umngestellt. Polaschek verwies darauf, dass es bereits hier – je nach regionalen Gegebenheiten – einen Spielraum gebe. Wenn sich die CoV-Lage weiter entspanne, werde man auch entsprechende Anpassungen an den Schulen vornehmen.

Forderungen nach weiteren Lockerungen an Schulen waren am Wochenende etwa von der Tiroler Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre erhoben worden. Der Mikrobiologoe Michael Wagner, der die Gurgelstudie an Schulen durchführt, kritisierte die Lockerungen zu diesem Zeitpunkt als „seltsames Signal“. Damit konfrontiert verwies Polaschek darauf, dass es unterschiedliche Expertenmeinungen gebe, und wiederholte, man stimme sich intensiv mit dem Gesundheitsministerium ab.

Maskenpflicht an Volksschulen gelockert

Nach den Semesterferien in Wien und Niederösterreich traten am Montag bereits Ende Jänner angekündigte Lockerungen an den Schulen in Kraft: Volksschülerinnen und Volksschüler brauchen am Sitzplatz keine Maske mehr.

Seit Beginn des Schuljahrs mussten Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen außerhalb ihrer Klasse bzw. Gruppe Maske tragen, seit Ende November galt eine durchgängige Maskenpflicht. Für Volks- und Unterstufenschüler reicht dabei Mund-Nasen-Schutz, die Älteren brauchen eine FFP2-Maske. Im Turnunterricht muss seit 7. Februar keine Maske mehr getragen werden.

Kinderarzt hält Lockerungen für vertretbar

Für den Grazer Kinder- und Jugendmediziner Volker Strenger von der Medizinischen Universität Graz ist der Wegfall der Maskenpflicht in den Schulen vertretbar, auch wenn die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen nicht vorhersehbar seien, so Strenger: „Niemand kann seriös sagen, wie es sein wird, wenn wir die Maskenpflicht zumindest am Platz aufheben. Man kann nur spekulieren ob die Infektionen wieder steigen, das würde natürlich vermehrt zu Absonderungen, Klassenschließungen und Distance-Learning führen. Wie sehr das Zurücknehmen der Maskenpflicht ins Gewicht fällt kann man jetzt nicht wirklich seriös vorhersagen“, so Strenger.

Volksschule: Maskenpflicht gefallen

Die Maskenpflicht am Sitzplatz fällt in allen Schulen ab 21. Februar, wie Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) nun angekündigt hat. An den Volksschulen muss schon seit dieser Woche keine Maske im Unterricht getragen werden.

So wie bei der Deltavarinate zeige sich aber auch bei Omikron, dass Kinder und Jugendliche in der Regel nicht schwer erkranken – auch Long-CoV-Fälle bei Kindern, die oft erst nach ein paar Wochen sichtbar werden, würden sich nicht häufen. Daher sind für Volker Strenger auch weitere Lockerungen denkbar: „Ich denke, man muss Lockerungen situationsangepasst auf jeden Fall machen. Wichtig auch, dass Skikurse wieder stattfinden. Es gibt auch keine Hinweise, dass Omikron nun vermehrt das sogenannten Hyperinflammations-Syndrom bei Kindern auslösen würde. Wir haben bei der Delta-Welle gesehen, dass es eher weniger Fälle waren als wir erwarten hatten und es gibt auch keinen Grund zur Annahme, dass das bei Omikron anders oder vermehrt wäre.“