Blüten im Schnee
Mathis Fotografie
Mathis Fotografie
Landwirtschaft

Angst vor zu frühem Vegetationsbeginn

Die Grundwasserpegelstände in der Steiermark liegen deutlich unter den statistischen jährlichen Mittelwerten. Gründe sind wenig Niederschläge und überdurchschnittliche Temperaturen. Die Landwirte fürchten einen zu frühen Vegetationsbeginn.

Obwohl es in den letzten Wochen im Norden mehr Niederschlag gab, ist die gesamte Steiermark von niedrigen Grundwasserstandpegelständen betroffen, besonders aber die südlichen Regionen. Vor allem Obstbauern befürchten aufgrund der derzeit milden Temperaturen wieder einen zu frühen Vegetationsbeginn.

Pegelstände noch im Schwankungsbereich

Bei der Messstation Zettling ist bereits Ende Dezember der Pegel des Grundwasserstandes um 0,75 Meter gesunken, sagt Robert Stöffler vom Hydrographischen Amt des Landes – dennoch befinden sich die Grundwasserpegel noch innerhalb des langjährigen Schwankungsbereichs: „Das kann man aktuell so auf die gesamte Steiermark überstülpen, es gibt kein wesentliches Nord-Süd-Gefälle. Aber in der Südsteiermark sind die Grundwassermessstellen schon deutlicher unterhalb des mittleren jährlichen Mittels, wobei sich die Werte auch noch innerhalb dieses Schwankungsbereiches befinden, den wir über die gesamte Beobachtungsdauer registriert haben.“

Sollte der Trend der geringen Niederschlagsmengen anhalten, könnte sich der derzeit niedrige Grundwasserpegel auch auf die Wasserversorgung im Frühjahr auswirken – in der Landwirtschaft vor allem auf den Ackerbau.

Obstbauern fürchten zu frühen Vegetationsbeginn

Die Obstbauern zittern derzeit mehr vor den überdurchschnittlich hohen Temperaturen, sagt Herbert Muster, Leiter des Obstbaureferates in der Landwirtschaftskammer: „Es ist im Prinzip eine Entwicklung, wie wir sie jetzt schon viele Jahre hintereinander haben, dass die Winter deutlich milder sind und die Vegetationszeit schon früher beginnt. Natürlich besteht dann ein erhöhtes Risiko, wenn die Bäume schon weit in der Entwicklung sind, dass Spätfröste dann wieder Schäden verursachen. Das Risiko ist da, die Sorge auch – je früher die Vegetation beginnt, umso länger muss man zittern bis das Frostrisiko vorbei ist.“

Seit 2016 führten der frühe Vegetationsbeginn und Spätfröste im April zu enormen Schäden beim Apfel- und Marillenanbau.