Landwirtschaft, Maisernte im Innviertel
Daniel Scharinger
Daniel Scharinger
Politik

Bauernschaft von Ukraine-Krieg betroffen

Der steirische Bauernbund wählt Donnerstagabend beim Landesbauernrat in Graz eine neue Führungsspitze. Kandidat Johann Seitinger (ÖVP) sieht den Krieg in der Ukraine derzeit als größte Herausforderung für die heimischen Bauern.

Personell dürfte sich durch die Wahl zur neuen Führungsspitze im Bauernbund nicht allzu viel ändern. Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) ist der einzige Kandidat für die Funktion des Obmanns in dieser ÖVP-Teilorganisation. Er sieht aktuell vor allem die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine als größte Herausforderung für die steirischen Landwirte.

Sanktionen werden die Bauern in der Steiermark spüren

Die Situation sei äußerst angespannt, sagt Seitinger: „Wir wissen natürlich, dass wir in Solidarität mit allen anderen die Sanktionen mittragen müssen und werden das selbstverständlich auch tun. Aber wir werden sie an allen Ecken und Enden spüren. Im Export von Produkten, aber auch im Import und bei der Preiserhöhung von Energie, die auf die Bauernschaft vielerorts zukommt“, so der Agrarlandesrat. Die Auswirkungen würden bis zu Futtermitteln reichen, denn die Ukraine sei ein wichtiger Exporteur von Getreide, nicht nur Brotgetreide sondern auch Futtergetreide.

Krise möglicherweise auch Chance für Landwirte

Allerdings könnte diese Krise auch eine Chance für heimische Landwirte sein, nämlich dann, wenn sie auch als Energiewirte tätig werden, sprich den durch den möglichen Ausfall von Gaslieferungen aus Russland mit Investitionen in erneuerbare Energieträger kompensieren, sagt Seitinger.

„Wir haben jetzt über viele Jahre beweisen, dass die Energieversorgungsunternehmen, die wir im Bereich der Biomasse haben, bestens und höchst verlässlich funktionieren. Wir sind mittlerweile tatsächlich große Energieanbieter geworden. Ich glaube, dieses Feld ist weiter auszubauen: Im Bereich der Photovoltaik, aber selbstverständlich auch im Bereich der Biomasse. Es lässt sich mit einem neuen Denken eine Art Autarkie für den Bauernhof und natürlich auch für eine Orts- oder Dorfgemeinscahft bilden. Ich glaube, das wird eine ganz neues Einkommensfeld für die Bauern werden.“