Ukrainischer Bub
APA/AFP/ARIS MESSINIS
APA/AFP/ARIS MESSINIS
Chronik

Diözese stockt Ukraine-Hilfe auf

In der Ukraine spitzt sich die humanitäre Situation weiter zu. Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau stellt zusätzliche finanzielle Hilfsmittel bereit, das Stift Admont stellt Wohnungen für Flüchtlinge bereit und startet einen Spendensammelaktion.

Seit Jahren unterstützt das Welthaus der Diözese Graz-Seckau Menschen in der Ukraine: Zu den bereits vorhandenen Spenden und Hilfszahlungen an die Partnerstädte kommen jetzt zusätzliche finanzielle Mittel hinzu.

100.000 Euro zusätzlich

Man habe sich mit Bischof Wilhelm Krautwaschl auf eine finanzielle Aufstockung der Hilfszahlungen geeinigt, sagt Agnes Truger aus dem Welthaus der Diözese Graz-Seckau: „Von der Diözese werden 100.000 Euro zusätzlich im ersten Schritt zur Verfügung gestellt, zusätzlich zum Budget vom Welthaus, zusätzlich zu den Spenden, die wir sammeln“, so Truger. Es gehe in einem ersten Schritt vor allem darum, die Partnerorganisationen im Nordosten der Ukraine zu unterstützen – über den Weg der Westukraine, wo die Lage derzeit noch etwas ruhiger sei.

Hoffen auf humanitäre Korridore

„Die Situation ist so, dass man mit der Westukraine gut kommunizieren kann, dass man dort Überweisungen tätigen kann. In der Westukraine ist die Situation angespannt, weil sehr viele Flüchtlinge aus dem Osten und Norden des Landes kommen, aber alle bereiten sich darauf vor, dass sie Hilfstransporte in die umkämpften Gebiete vorbereiten, und wir hoffen, dass humanitäre Korridore möglich sein werden“, so Truger.

Diözese stockt Ukraine-Hilfe auf

In der Ukraine spitzt sich die humanitäre Situation weiter zu. Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau stellt zusätzliche finanzielle Hilfsmittel bereit, das Stift Admont stellt Wohnungen für Flüchtlinge bereit und startet einen Spendensammelaktion.

Geldspenden besser als Sachspenden

Sammlungen von Sachspenden seien zwar im Grunde positiv, mehr helfe aber in der aktuellen Situation wahrscheinlich finanzielle Hilfe, sagt Truger: „Ich kann es nur von der slowakisch-ukrainischen Grenze sagen – da höre und lese ich viele Aufrufe: Bitte bringen Sie keine Sachen mehr. Ich würde empfehlen, unterstützen wir mit Geldspenden jene ukrainischen Landesteile, die noch halbwegs frei agieren können und die Hilfe im Land organisieren können.“

Es herrsche ein Krieg, der über alle humanitären Konventionen hinwegsehe, so Truger, und man müsse sich darauf einstellen, dass diese Krise noch lange andauern werde.

Stift Admont: Kirche in ukrainischen Farben
Stift Admont

Admont stellt Wohnungen zur Verfügung

Seit Donnerstag leuchtet Admonts Stiftskirche in Blau und Gelb. „Der Friede lagert in zerbrechlichen Gefäßen“, sagt Abt Gerhard Hafner. Auch im Benediktinerstift Admont herrscht tiefe Betroffenheit: „Wir können die ganze Situation immer wieder nur im Gebet vor Gott tragen, sodass wir zum Frieden zurückfinden und den Notleidenden helfen“, so der Abt. Das Benediktinerstift stellt steiermarkweit freie Wohnungen zur Verfügung – dort sollen Mütter und ihre Kinder Schutz finden und neue Zuversicht schöpfen können.

Spendenaktion gestartet

Neben der Aufnahme von Flüchtlingen, will das Benediktinerstift auch jenen Menschen Hilfe zukommen lassen, die vor Ort in der Ukraine geblieben sind: Dazu nutzt das obersteirische Kloster seine hohe Reichweite, die es auf Onlinekanälen erzielt, und startet einen Spendenaufruf zur Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung.

Tausende Nachbarschaftsquartiere gemeldet

Etwa 3.000 Quartiere für ukrainische Kriegsvertriebene wurden bisher von Privaten und Zivilinitiativen in Österreich bereitgestellt. Allein in solchen Nachbarschaftsquartieren stehen derzeit rund 12.000 Plätze zur Verfügung, zusätzlich zu von Bund und Ländern gestellten Unterkünften – mehr dazu in Tausende Nachbarschaftsquartiere gemeldet (news.ORF.at).