Die psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche seien zuletzt in Folge der CoV-Pandemie noch weiter gestiegen, sagten Mediziner und Politiker bei der Eröffnung der neuen Ambulanz im LKH Hartberg – umso wichtiger sei der Ausbau der regionalen Betreuung, die es nun erstmals für die gesamten Süd- und Oststeiermark gibt.
„Platz für Gemüt, Geist und Seele“
Die Ambulanz ist eine dislozierte Einheit des auf psychiatrische Erkrankungen spezialisierten LKH Graz 2 Süd. Dessen Leiter Michael Lehofer sagte bei der Eröffnung über die Wichtigkeit der neuen Einrichtung, „dass wir gerade für diese Menschen, die auch meistens etwas stigmatisiert in der Gesellschaft sind, dass man für diese Menschen wirklich ein offenes Ohr hat und eine Hand hat“. Ähnlich auch der Vorstandsvorsitzende der KAGes, Gerhard Stark: „Es sind das Gemüt und der Geist und die Seele, die hier einen Platz in diesem Krankenhaus haben, nicht nur Knochen, Muskel und Blut.“
Kinderpsychiatrie am LKH Hartberg eröffnet
Um die psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen auch im ländlichen Raum zu verbessern, ist am Montag im LKH Hartberg eine neue Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie offiziell eröffnet worden. Ein weiterer Ausbau ist geplant.
„Herzensprojekt“ zur Ent-Stigmatisierung
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) bezeichnete am Montag die neue Ambulanz als „Herzensprojekt“. Seelische Belastungen hätten zwar zugenommen, aber Bogner-Strauß sieht auch eine positive Entwicklung – man könne heute mehr denn je über diese Erkrankungen reden: „Wir können sehr offen darüber sprechen, während vieles früher verschwiegen wurde. Während man einen gebrochenen Hax’n sieht, sieht man seelische Erkrankungen oft nicht, und jetzt wird darüber gesprochen. Es wird ent-stigmatisiert.“
Weiterer Ausbau noch heuer
Auf einer Fläche von 320 Quadratmetern gibt es in der neuen Ambulanz in Hartberg neben diversen Besprechungs- und Therapiemöglichkeiten auch einen Aufenthaltsraum mit einem Küchenblock, wo gemeinsam gekocht werden kann – und es gibt auch ein Klassenzimmer mit einer digitalen Schultafel: Noch heuer ist die Erweiterung mit einer Tagesklinik geplant, und dann soll auch die Schulklasse ihren Betrieb aufnehmen.
Außerdem werde für die gesamte Steiermark, kündigte Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß am Montag an, bis Mitte des Jahres ein psychiatrisches Krisentelefon eingerichtet, und auch bessere häusliche Unterstützungen seien im Aufbau.