Zwei Arbeiter in Montur und Ohrenschützern vor einem Werkstück
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Wirtschaft

Ausbildung am künftigen Arbeitsplatz

Neue Wege geht das AMS Steiermark bei der Ausbildung von Arbeitssuchenden: Statt Schulungen mit wenig Praxisbezug zu besuchen, sollen Arbeitssuchende künftig oft in jenen Betrieben ausgebildet werden, in denen sie dann später arbeiten werden.

Das AMS möchte Arbeitssuchende noch praxisnäher ausbilden: So soll beispielsweise eine EDV-Firma, die Programmierer sucht, diese gleich selbst schulen – so bekämen die neuen Mitarbeiter gleich Informationen zu den nötigen Programmen und zu genau jenen Anwendungen, die dann im neuen Job erledigt werden müssen. Oder ein Elektrobetrieb bildet künftige Facharbeiter für die Photovoltaikmontage gleich selbst aus.

Unternehmen und Arbeitssuchende „verknüpfen“

Unter dem Titel „#GemeinsamAusbilden“ bringt das AMS Arbeitssuchende und Unternehmen schon in der Weiterbildungsphase zusammen, sagt der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe: „Wir drehen das System jetzt um. Das heißt, es wird nicht zuerst fertig ausgebildet, und dann suchen wir das richtige Unternehmen, sondern wir suchen die Person, die bereit ist, sich zu qualifizieren, und auch ein Unternehmen, das händeringend Fachkräfte sucht. Es wird geschaut, ob diese zwei zusammenpassen, und wenn ja, dann fängt erst die Ausbildung an.“

Fachkräftemangel rascher beenden

Bis zu zwei Drittel der Ausbildung sollen schon in dem Betrieb stattfinden, der den Jobsuchenden dann übernimmt. Die Betriebe kommen dabei vor allem aus Bereichen, in denen jetzt händeringend nach Fachkräften gesucht wird, sagt Snobe: „Eigentlich geht das in alle Wirtschaftsbereiche hinein – wenn wir geeignete Personen finden, die sich in diese Richtung ausbilden lassen wollen.“

Das AMS führt das Projekt gemeinsam mit dem Sozialressort des Landes durch. Die teilnehmenden Personen erhalten während der Ausbildung in der Regel Schulungsarbeitslosengeld plus ein monatliches Stipendium oder einen Bildungsbonus.