Vertreter von ÖGB, der Jungen Industrie, der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer sowie die beiden zuständigen Landesrätinnen Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) und Ursula Lackner (SPÖ) konnten bei dem Gipfel eine Einigung erzielen, wenngleich nicht alle Gesprächspartner gleichermaßen zufrieden sind.
Manches sofort umsetzen
Kleinere Gruppengrößen und zusätzliches Personal in Stoßzeiten wie zu Mittag, durch Unterstützung aus einem Personalverstärkungspool, das sei es, was es jetzt brauche, kündigte Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) Verbesserungen an: „Es gibt so viele Stellschrauben, an denen wir drehen können, und bei manchen können wir sofort drehen. Wir haben sehr viele Überschreitungen, also noch mehr als 25 Kinder, das wird es nicht mehr geben ab Herbst, das ist einmal ein erster Schritt. Administration werden wir auch reduzieren, das kann ich mit der Abteilung machen, und den Rest muss man stufenweise machen“, kündigt Bogner-Strauß an.
Gute Schritte aber zu wenig Antworten
Es seien gute Schritte, wenn sie durchgeführt werden, sagt Helga Ahrer, stellvertretende ÖGB-Landesvorsitzende – für sie lieferte der Kinderbetreuungsgipfel aber zu wenige Antworten, etwa auf den Personalmangel: „Wir hätten uns klarere Worte gewünscht und konkretere Angaben. Wir haben hier kleine Gruppen gehabt, wo gezeigt wurde, wo angesetzt werden kann – mit Mentoring-Programmen, mehr Begeisterung für diesen Job, vielleicht auch mit einer Imagekampagne. Man muss auch neue Dinge andenken, man muss an Wiedereinsteigerinnen denken, an Umsteigerinnen, diese Menschen für diesen Job zu lukrieren.“
Konkreter Zeitplan fehlt
Die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer, Gabi Lechner, vermisst auch einen konkreten Zeitplan: „Was mich ein bisschen unglücklich stimmt, ist, dass wir uns zwar auf gewisse Punkte einigen konnten aber leider die tatsächliche Umsetzung noch nicht beginnt. Das heißt, wir müssen immer noch Zeit vergehen lassen, obwohl das Thema so dringlich ist.“
Viele Verbesserungen seien ohne große Investitionen, aber mit neuem Denken möglich, ist Julia Aichhorn, Vorsitzende der Jungen Industrie Steiermark, überzeugt: „Wir brauchen Verantwortungsbewusstsein für Generationen, ein positives Mindset für Vereinbarkeit und den Willen, Neues anzustoßen.“
Versprechen: In Wien für steirische Positionen stark machen
Bildungslandesrätin Bogner-Strauß versichert, die steirischen Positionen mit in die Verhandlungen mit dem Bund zu nehmen, denn es brauche wesentlich mehr Geld, um das Angebot auszubauen. Aus dem Bildungsministerium heißt es, es gebe ein Bekenntnis der gesamten Bundesregierung, die Mittel für die Elementarpädagogik deutlich zu erhöhen.
NEOS: Mut und politischer Wille fehlen
Fehlenden Mut und fehlenden politischen Willen für echte Reformen im Bereich der Elementarpädagogik attestiert NEOS nach dem Kinderbetreuungsgipfel der zuständigen Landesrätin Juliane Bogner-Strauß. Der steirische NEOS-Klubobmann Niko Swatek fordert in einer Aussendung garantierte ganzjährige und gratis Kinderbetreuung in der Steiermark.