Die Außenansicht des Anhaltezentrums Vordernberg
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Chronik

Schubhaftzentrum Vordernberg ausgelastet

Vor zehn Jahren ist – nach einer positiven Volksbefragung – der Spatenstich für das Anhaltezentrum Vordernberg erfolgt. Seither wurde die Sicherheit erhöht, und das Zentrum ist laufend ausgelastet.

In den vergangenen zehn Jahren ist das Zentrum wegen geringer Auslastung und wegen – teils erfolgreicher – Ausbruchsversuche in die Schlagzeilen geraten – jetzt scheint in Vordernberg so etwas wie Routine eingekehrt zu sein.

Auslastung von über 60 Prozent

Nachdem das Anhaltezentrum im Jahr 2015 für die Registrierung der ankommenden Syrien-Flüchtlinge genutzt wurde, lauteten die Schlagzeilen im Jahr 2016: „Schubhaftzentrum steht leer“ oder „Vordernberg nicht ausgelastet“.

Diese Zeiten sind vorbei, so Joachim Rainer, der noch interimistische und ab 1. April offizielle Leiter des Anhaltezentrums: „Wir sind im Vollbetrieb, haben eine Auslastung von etwa 65 Prozent. Die Anzahl der Schubhäftlinge ist in den letzten Monaten relativ gleich geblieben, zwar schwankend, aber durchschnittlich immer über 60 Prozent.“

Insassen kulturell nicht vermischen

Über die letzten Monate waren zwischen 110 und 160 Schubhäftlinge in Vordernberg untergebracht. Zur Vollauslastung von 195 Personen komme es auch deshalb nicht, weil auf unterschiedliche Kulturen der Schubhäftlinge Rücksicht genommen werde, und es deshalb getrennte Bereiche gebe – die Insassen kommen aus über 70 verschiedenen Nationen.

Immer wieder Fluchtversuche – laufend Verbesserungen

Schlagzeilen hat das Anhaltezentrum immer wieder auch wegen Ausbruchsversuchen gemacht – zuletzt 2019, als insgesamt 18 Fluchtversuche gemacht wurden, „wobei drei Fluchten dabei wirklich gelungen sind, allerdings ein Schubhäftling dann freiwillig wieder zurückgekehrt ist, einer konnte festgenommen werden, und einer hat sich ins Ausland absetzen können. In den letzten zwei Jahren war es dann ruhig. 2020 waren es zwei Fluchtversuche, und 2021 hat es fünf Fluchtversuche gegeben, wobei man dazu sagen muss, dass kein einziger Schubhäftling aus dem Areal ins Freie gelangt ist“.

Das führe man auch auf bauliche und andere Sicherheitsverbesserungen im und rund um das Anhaltezentrum zurück, die auch noch weiter stattfinden.