Container stehen im Umschlagbahnhof.
APA/dpa/Stefan Puchner
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Wirtschaft

Hohe Frachtkosten belasten Unternehmen

Stark gestiegene Kosten für den Warentransport per Schiff, Bahn oder Flugzeug seien für immer mehr steirische Unternehmer existenzbedrohend. Die CoV-Pandemie und der Ukraine-Krieg hätten die Preise weiter in die Höhe getrieben.

Begonnen hat die Preisexplosion mit der CoV-Pandemie, der Ukraine-Krieg verschärfte die Lage noch einmal. Davon betroffen sind so gut wie alle steirischen Firmen, denn die Kosten für den Import, als auch für Export von Waren sind deutlich gestiegen, heißt es vom Internationalisierungscenter Steiermark (ICS).

„Container oft teurer als die Ware selbst“

Derzeit ist die Nachfrage nach Transportcontainern größer als das Angebot – die Frachtkosten haben sich so in den letzten zwei Jahren verachtfacht und übersteigen teilweise bereits den Wert der mit den Containern gelieferten Waren, sagt Robert Brugger vom ICS. Außerdem werden bereits gebuchte Container von den Reedern nicht zur Verfügung gestellt bzw. werden die Preise wie bei einer Versteigerung in die Höhe getrieben: „Das heißt, wenn einer mehr zahlt für die Ware, auch wenn sie schon gebucht ist, oder für den Container, dann kommt der zuerst rauf. Also, es ist mehr Ware auf den Häfen als Frachtkapazität auf dem Markt“, so Brugger.

Derzeit kein Transport durch Russland

Die steigenden Frachtpreise betreffen aber nicht nur die Container auf den Schiffen – auch die Kosten für Luftfrachtraten sind extrem gestiegen, da Flugzeuge durch den Ukraine-Krieg Russland umfliegen müssen, und Bahntransporte von China durch Russland momentan auch nicht möglich sind, so Brugger.

Planungssicherheit gibt es nicht

Für einige Unternehmen kann diese Situation existenzbedrohend sein, erklärt der Experte vom ICS, „weil die Kalkulation vorne und hinten nicht mehr passt. Renommiertere Unternehmen können das entweder auf den Endkunden umwälzen oder haben die Möglichkeit, das sonst irgendwie zu kompensieren. Aber es ist ja nicht nur, dass eben jetzt die Transportpreise steigen, sondern auch die Frage, ob du überhaupt die Ware bekommst und ob du sie rechtzeitig bekommst und welche Folgen daraus erfolgen – nämlich wenn du nicht in die Produktion gehen kannst.“ Die Einzigen, die sich jetzt die Hände reiben, seien die Reeder: Deren Gewinne seien allein im letzten Jahr um das Vierfache gestiegen.