Die 39-jährige Gattin des Verdächtigen verständigte die Polizei und gab an, sich angesichts der bevorstehenden Trennung von ihrem Ehemann vor diesem zu fürchten: Sie und ihre beiden minderjährigen Kinder seien bereits seit Jahren von ihm bedroht und misshandelt worden, so die Frau, außerdem gab sie an, dass der Verdächtige in einem „Extraraum“ zahllose chemische Substanzen gesammelt habe.
Radioaktive Substanz und Hochexplosives
Bei einer freiwilligen Nachschau in den Wohnräumlichkeiten des 52-Jährigen fanden Beamte der örtlich zuständigen Polizeiinspektion sowie der Schnellen Interventionsgruppe in diesem Extraraum tatsächlich Unmengen von teils mehr als 30 Jahre alten chemischen Substanzen – daraufhin wurden sprengstoffsach- und gefahrenstoffkundige Polizeiexperten zugezogen.
Unter anderem fanden die Experten auch geringe Mengen eines radioaktiven Stoffes, der als Radium 226 identifiziert werden konnte – dieser Stoff wurde von Mitarbeitern des NES (Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH) gesichert und abtransportiert. Des Weiteren gab der Verdächtige auch an, im Besitz von hochexplosiver Pikrinsäure zu sein. Auch hier wurden geringe Mengen sichergestellt, die von einem Entsorgungsunternehmen abtransportiert wurden. Die restlichen Chemikalien wurden ebenfalls von dem Entsorgungsunternehmen gesichert und abtransportiert – diesbezüglich stünden noch weitere Analysen aus, hieß es von der Polizei.
Mann bestreitet Vorwürfe
Bei seiner Einvernahme bestritt der Verdächtige die Vorwürfe betreffend Bedrohung und Misshandlung gegen seine Familie, gab jedoch an, seit seiner Kindheit an chemischen Experimenten interessiert gewesen zu sein; über die Herkunft der gefährlichen Stoffe wollte er keine Angaben machen. Der 52-Jährige wurde festgenommen und wird in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.