Saatgut wird ausgebracht, Mitschnitt Sendereihe Landwirtschaft(s)leben
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Landwirtschaft

Perfektes Wetter, aber zu wenig Dünger

Nach der großen Trockenheit im März hat es in den letzten Tagen in der Steiermark ausgiebig geregnet. Das Wetter sei perfekt, heißt es seitens der Landwirtschaftskammer, allerdings gebe es aufgrund des Ukraine-Kriegs zu wenig Dünger.

50.000 Landwirte atmen durch – bestätigt Arno Mayer, der Leiter der Pflanzenbauabteilung der Landwirtschaftskammer, denn der Regen in den letzten Tage war optimal: „Er ist genau so gekommen, wie wir ihn haben wollten – es war ein schöner Landregen, über viele Stunden, der konnte voll vom Boden aufgenommen werden und steht jetzt den jungen Pflanzen zum Wachstum zur Verfügung.“

„Ein sehr, sehr guter Start“

Vor allem Grünland- und Ackerbauern seien derzeit höchst zufrieden, so Mayer weiter: „Das Grünland ist voll im Wachstum, Winter- und Sommergetreide sind mittlerweile schon so groß, dass sie diese Regenmengen voll umsetzen können. Wichtig für unsere Hauptkulturen – für Mais, Ölkürbis und Soja – ist auch, dass die Böden jetzt voll mit Wasser aufgetankt sind. So haben wir eine perfekte Keimung und einen sehr, sehr guten Start.“

Hohe Qualität zu erwarten

Fatal wären jetzt nur Spätfröste, sagt Arno Mayer – vielmehr bräuchte es nun Sonne und frühlingshafte Temperaturen, dann wäre heuer auch die Qualität der Produkte außergewöhnlich hoch: „Wenn eine Pflanze umfassend gut versorgt ist, dann hat sie keinen Stress, und damit wird auch das Produkt dann entsprechend perfekt.“

Düngemittel teuer und spärlich verfügbar

Kopfzerbrechen bereitet der heimischen Landwirtschaft momentan nur der schwer lieferbare Dünger: „Die Landwirte versuchen jetzt, den Boden zu aktivieren und zu lockern, dass über den Boden auch Stickstoff freigesetzt wird, dass die Nährstoffe aus dem Boden kommen können. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad.“ Mit dem vorhandenen Dünger müsse man im Moment sehr sparsam umgehen, so Mayer, denn die spärlich verfügbaren Düngemittel seien teuer wie selten zuvor.