Das Tablet zeigt Gesundheitswerte
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GESUNDHEIT

Steirer ermöglichen Patientenbetreuung via Tablet

Ein Gleisdorfer Unternehmen hat ein zukunftstaugliches Modell der Patientenbetreuung in den eigenen vier Wänden mit Hilfe eines Tablets auf die Beine gestellt. In Deutschland wird es schon demnächst getestet.

Es gibt kaum einen Bereich, in dem die Pandemie nicht ihre Spuren hinterlassen hat – allen voran im medizinischen Bereich: Operationen mussten verschoben werden, Ambulanzen wurden gesperrt, Patienten schlecht oder gar nicht betreut. Für solche Fälle entwickelte nun das Medizintechnik-Software-Unternehmen ilvi aus Gleisdorf ein Tablet-Modell.

Vitalparameter daheim messen

„Ein Patient wird nach seiner OP aus dem Krankenhaus entlassen und bekommt den Smarten Assistenten mit nach Hause. Das ist ein Tablet und ein paar Medizingeräte dazu, mit denen er vollautomatisch seine Vitalparameter messen kann: Blutdruck, Sauerstoffsättigung et cetera, ohne dass er technisch versiert sein muss. Mit unserem System hat man also die Möglichkeit den Patienten zu Hause zu versorgen“, so ilvi-Geschäftsführer Konrad Brunnader.

Studie in Deutschland

In einer großen Studie in Deutschland, die mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefördert wird, soll das Gleisdorfer System in den kommenden fünf Jahren an 1.000 Patienten zur Anwendung kommen: Man möchte beweisen, dass künftig diese Art der Online-Gesundheitsversorgung möglich sei, so Brunnader.

Mit der Studie in Nordrhein-Westfalen werden laut Brunnader erstmals weltweit all jene, die im Gesundheitswesen tätig sind – vom Arzt oder Therapeuten über den Patienten bis zur Krankenkasse – auf eine Plattform gebracht: „All diese Dinge, das haben wir aus der Pandemie heraus erkannt, werden flächendeckend eingesetzt werden müssen, weil wir das Personal nicht mehr haben und die Kosten nicht mehr tragen können, und der Patient in der Zeit, in der er sich remobilisiert, nicht noch kränker werden soll, weil er kreuz und quer durch die Lande gekarrt wird.“

Laut Unternehmen auch in Österreich umsetzbar

Auch in Österreich sei eine derartige Patientenbetreuung denkbar, meint der Geschäftsführer: „Es gibt dazu natürlich auch schon in Österreich gute Ansätze und Ideen. Die Kunst wird es sein, so wie wir es in Nordrhein-Westfalen geschafft haben, all diese Spieler an einen Platz zu bekommen, dann ist das auch jederzeit in Österreich umsetzbar.“