Braunes Trinkwasser Waisenegg
Patrick Derler
Patrick Derler
Umwelt

Unmut über braunes Trinkwasser in Birkfeld

In Birkfeld fließt in einigen Haushalten seit Wochen braunes Wasser aus der Leitung, dementsprechend steigt der Unmut der Betroffenen. Eine der Hauptquellen des Ortes ist verschmutzt, bisher konnte aber noch keine Lösung gefunden werden.

Betroffen sind rund 1.500 Bewohner im Birkfelder Ortsteil Waisenegg, darunter auch die Pensionistin Ehrentrud Gesslbauer, die schon seit 40 Jahren in der Gemeinde lebt und so etwas eigenen Angaben zufolge noch nie erlebt habe: Dreimal sei das Wasser aus ihrer Leitung in den letzten sieben Wochen braun gewesen, zuletzt Ende April, so Gesslbauer.

Privatpension fürchtet um Gäste

Die Pensionistin traue sich das Wasser aus der Leitung nicht mehr zu trinken oder zu verarbeiten, denn es lebe auch ein kleines Kind im Haus: „Einen Tee machen mit dem Wasser – ich als Oma hätte Bedenken“, schildert Gesslbauer, auch das Wäschewaschen sei ein Glücksspiel: „Ende April mache ich die Waschmaschine auf, und die weiße Wäsche kommt braun raus.“

Braunes Trinkwasser
Patrick Derler

So wie Ehrentrud Gesslbauer geht es auch Chantal Koppenol, die seit 2019 in der Gemeinde eine Pension betreibt und nun um ihre Gäste bangt: „Das können wir uns nicht erlauben. Wenn die Gäste anreisen oder da sind, und dann kommt das Wasser braun aus der Dusche – das schaut einfach ekelhaft aus.“

Vizebürgermeister ortet Versäumnisse

Die Hoffnung auf eine schnelle Lösung schwindet bei den Bewohnern aber mit jedem Tag, denn laut Gesslbauer sei „auf mehrfache Nachfrage nichts passiert“, und mit dieser Kritik steht die Pensionistin nicht alleine da. Auch Patrick Derler (FPÖ), der zweite Vizebürgermeister der Gemeinde, sieht Versäumnisse und fordert rasche Maßnahmen: „Dass man da Experten auch herholt nach Waisenegg, um das Problem zu beheben, und ich würde auch vorschlagen, dass man das Bundesheer aktiviert.“

Wasserprobleme in Birkfeld

Im oststeirischen Birkfeld fließt seit Wochen immer wieder braunes Wasser aus dem Wasserhahn. Grund dafür ist eine verschmutzte Hauptquelle im Ort, die Ursache dafür ist allerdings noch unbekannt. Seit einiger Zeit wird nun nach einer Lösung gesucht.

Auf der Suche nach neuer Quelle

Bei der Gemeinde vermutet man, dass Schlamm oder Erdreich in eine der Hauptquellen gelangt sein könnte, die genaue Ursache dafür ist aber nach wie vor unbekannt, womit das Übel auch nicht an der Wurzel angepackt werden kann. Bürgermeister Oliver Felber (ÖVP) überlegt nun, das Wasser zu filtern, vorrangig will er aber nach einer neuen Quelle suchen: „Um eben abzufedern diesen Bedarf, diese 100.000 Liter, die uns derzeit fehlen, und parallel dazu eine Filteranlage anzudenken.“

Braunes Trinkwasser
Patrick Derler

Auch der erste Bürgermeister-Stellvertreter Karl Schneeflock (ÖVP) beteuert, seit Wochen auf Hochtouren nach Lösungen zu suchen, um der Bevölkerung bald wieder sauberes Trinkwasser bieten zu können: „Wenn wir jetzt sagen auf der Stelle, wir schalten die Quelle weg, dann haben wir nicht nur das Problem mit dem Trinkwasser, sondern auch mit dem Brauchwasser – dann ist auch die Landwirtschaft betroffen.“

Für die Betroffenen gibt es jedenfalls seit Mittwoch Gratistrinkwasser in Flaschen, gleichzeitig ergeht der Appell der Gemeinde, möglichst viel Wasser zu sparen.