Aktuell gibt es alleine im Raum Steiermark in etwa 950 Stellenangebote von Firmen, wo in irgendeiner Form eine Art Viertagewoche angeboten wird. Der Trend ist da, jede Joblücke kann damit aber nicht gefüllt werden, sagt Hannes Graf vom Arbeitsmarktservice Steiermark: „Allerdings muss man immer darauf hinweisen, dass derzeit der Fachkräftemangel massiv ist. Wenn es dafür keine Mitarbeiter am freien Markt gibt, sind die auch über die Vier-Tage-Woche nicht zu kriegen.“
Höhere Arbeitszeit pro Tag
Seit 2008 ist eine Viertagewoche und damit eine Erhöhung der täglichen Normalarbeitszeit theoretisch in jedem Betrieb möglich. Das kann flexibel gestaltet werden, erklärt Karl Schneeberger von der Arbeiterkammer Steiermark: „Es ist dabei nicht notwendig, dass in jeder Woche nur vier Tage gearbeitet wird. Es könnte auch abwechselnd eine Fünf-Tage-Woche und eine Viertagewoche vereinbart werden.“
Umsetzung in Industriebetrieben kaum möglich
Viele verschiedene Modelle sind so innerhalb eines Betriebes möglich. Eine einheitliche, österreichweite Lösung kommt nicht in Frage – das wäre unmöglich, sagt Gernot Pagger von der Industriellenvereinigung: „Wenn es organisatorisch machbar ist, ist das ein möglicher Einsatz. Für viele Betriebe kommt es aber produktionstechnisch nicht in Frage. Überall, wo ich mehr Schichten habe, überall, wo ich vollkontinuierlich produziere, ist es praktisch nicht umsetzbar.“
Es wird also weiterhin vom Unternehmen selbst abhängig sein, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Vier-Tage-Woche wählen können – das heißt, die Normalarbeitszeit kann dann auf zehn Stunden pro Tag ausgeweitet werden.