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Tägliche Bewegungseinheit kommt in Leibnitz

Um dem Bewegungsmangel von Kindern entgegenzuwirken, wird seit Jahren von verschiedenen Organisationen die tägliche Turnstunde in Schulen gefordert. Bundesweit wurde am Freitag ein Modell vorgestellt – dabei wird Leibnitz zur Pilotregion für eine tägliche Bewegungseinheit.

Sie wurde oft gefordert und fast genauso oft zugesagt, gekommen ist sie bisher nicht – die tägliche Turnstunde an Schulen. Mit Start des neuen Schuljahres im September wird ein neuer Angriff unternommen: Sport- und Bildungsministerium stellten am Freitag ein Modell vor, das ab Herbst österreichweit in neun Pilotregionen getestet wird – mehr dazu in Tägliche Turnstunde wird zur Bewegungseinheit (news.ORF.at).

Trainer aus den Sportverbänden

Im Zuge des Drei-Säulen-Modells soll Sport ein Fixpunkt im Tagesablauf werden. Die erste Säule soll eine tägliche Bewegungseinheit sein: „Die zweite Säule beinhaltet zusätzliche Bewegungseinheiten durch externe Coaches der Sportverbände. Die Schülerinnen und Schüler werden zusätzlich zum klassischen Sportunterricht bewegt“, erklärt Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

Statement von ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek

Die dritte Säule besteht dann aus zielgerichteten Angeboten: Wenn motorisch Bedarf besteht, sollen Kinder von Lehrern für eine Zusatzeinheit nominiert werden. „Wir können in solchen Fällen, wenn es das Interesse und den Bedarf in einer Schule gibt, übergreifende Freigegenstände – etwa zur Haltungsprävention – anbieten“, so Polaschek.

300.000 Euro für jede Pilotregion

Das Modell startet mit dem neuen Schuljahr. In der Steiermark einigte man sich auf Leibnitz als Pilotregion geeinigt, sagt Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP): „Das Projekt wird gemeinsam mit den drei Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Union umgesetzt werden, sodass wir direkt mit den Sportvereinen diese tägliche Bewegungseinheit in unserer Pilotregion umsetzen können.“

In der Region Leibnitz sollen mehr als 100 Klassen – von der Volksschule bis zur AHS-Unterstufe – bewegt werden; auch Kindergärten werden eingebunden. Das Sportministerium wird für die tägliche Bewegungseinheit pro Jahr drei Millionen Euro beisteuern, jede Pilotregion erhält 300.000 Euro. Im Idealfall soll das Projekt nach zwei Schuljahren auf ganz Österreich erweitert werden, heißt es aus den Ministerien.