Chronik

Fahrschulangestellte als Fälscherin aufgedeckt

Die Polizei ist einer 39-Jährigen Mitarbeiterin einer Leobener Fahrschule auf die Spur gekommen, die zahlreiche Dokumente – vom Covid-Nachweis bis zum Führerschein – gefälscht haben soll. Insgesamt konnten 48 Straftaten geklärt werden.

Bereits Anfang September des Vorjahres langte ein anonymer Hinweis bei der Polizei in Leoben ein. Demnach würde eine Angestellte einer Fahrschule aus dem Raum Leoben damit prahlen, Covid-Test- und Impfzertifikate zu fälschen.

Antigentests und Vakzin-Aufkleber gefälscht

Monatelange Ermittlungen sowie zahlreiche Einvernahmen erhärteten schließlich den Tatverdacht gegen die 39-jährige Haupttatverdächtige aus dem Bezirk Leoben. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Leoben stellten Polizisten den Firmen-PC der Frau sicher. Bei der Auswertung durch IT-Experten des Landeskriminalamtes Steiermark wurden weitere digitale Beweismittel sichergestellt.

Insgesamt 48 Straftaten konnten so geklärt werden. In zumindest 15 Fällen soll die Verdächtige Antigen- und Antikörpertests, digitale Impfzertifikaten sowie Vakzin-Aufkleber für den Impfpass gefälscht haben. Diese fertigte sie mit Hilfe eines Grafikprogramms am Firmen-PC an. Die Fälschungen wurden von der 39-Jährigen selbst und von ihr nahestehenden Verwandten als Nachweis verwendet.

Bestätigungen für angebliche absolvierte Prüfungen

Auch ein Dutzend Fälschungen von Fahrschulbestätigungen für angeblich absolvierte Führerscheinprüfungen bzw. Zusatzberechtigungen dürften auf das Konto der 39-Jährigen sowie weiteren Mitarbeitern der Fahrschule gehen. Diese stellten sie für Verwandte und Bekannte her, wodurch zu Unrecht Lenkberechtigungen oder Zusatzeintragungen im Führerschein erfolgten.

Auch die dafür vorgesehene Praxisausbildung sowie eine Verrechnung über die Fahrschule erfolgten nicht. Eine Zahlung von etwa 400 Euro unterblieb etwa auch im Falle des Lebensgefährten der Verdächtigen. Dabei manipulierte die 39-Jährige die Kundenkartei und löschte den für eine absolvierte Führerscheinprüfung fälligen Betrag aus der Buchhaltung.

Verdächtige nennt „Gefälligkeit“ als Motiv

Die 39-Jährige bestritt bei ihrer Einvernahme jeglichen Bereicherungsvorsatz. Sie habe den Personen lediglich einen Gefallen machen wollen. Die 39-Jährige wird wegen des Verdachts sämtlicher Straftaten an die Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt. Auch hinsichtlich der Verwendung gefälschter Zertifikate und Urkunden wurden sämtliche Beteiligte angezeigt.