Ein Schwamm liegt bei einer Schultafel
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Bildung

Lehrermangel wird immer deutlicher

An den steirischen Schulen wird der Mangel beim Lehrpersonal immer deutlicher – laut Gewerkschaft verschärfte sich die Personalnot durch Corona und den Ukraine-Krieg. An den Pflichtschulen werden derzeit 700 Lehrer gesucht.

Lehrerinnen und Lehrer seien ohnehin schon Mangelware, sagt der Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschaft, Herbert Weiß, jetzt würden aber noch Covid-Förderstunden und ukrainische Flüchtlingskinder die Schulen vor zusätzliche Herausforderungen stellen: „Der Lehrermangel ist jetzt in letzter Zeit noch größer geworden, einerseits durch Corona, andererseits durch die Ukraine-Krise bzw. die Kinder, die zu uns in die Schule kommen. Aber es ist in Wirklichkeit ein strukturelles Problem, das seit Jahren besteht – wir haben immer drauf hingewiesen, dass sich die Pensionierungswelle auswirken wird.“

Lage bei den Pflichtschulen angespannter

Auch Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner sieht den Hauptgrund für den Personalmangel in der Alterspyramide: „Im Pflichtschulwesen ist es etwas angespannter als in den höheren Schulen – wir bringen hier insgesamt 700 Stellen zur Ausschreibung. 410 Stellen sind bereits ausgeschrieben, da haben wir aber schon bis jetzt 350 Bewerberinnen und Bewerber.“

Auch Sonderverträge möglich

Mangelfächer seien Mathematik, Physik, Chemie, Bildnerische Erziehung und Werken, und in Ballungszentren finde man eher Personal als am Land. Heuer habe man sich damit beholfen, indem man noch studierende Pädagogen eingestellt und pensionierte Lehrer zurückgeholt habe – und es gebe auch Sonderverträge, so Elisabeth Meixner, „zum Beispiel ein Physiker, der zwar keine Pädagogenausbildung hat, aber trotzdem in der Schule aufgenommen wird und Fortbildungsveranstaltungen besucht.“

Polaschek will Lehrberuf attraktiver machen

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat mehr Geld für Unterstützungs-Personal in Schulen angekündigt, und er will den Lehrberuf attraktiver machen.

Das sei zu begrüßen, so die Bildungsdirektorin. Für die Gewerkschaft müsste es finanzielle Anreize geben und das Ansehen des Lehrpersonals in der Gesellschaft verbessert werden.