James Rizzi: „My New York City“
Art28
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Kultur

James Rizzi: Eine Schau voll bunter Lebensfreude

James Rizzis farbenfrohe Wimmelbilder mit ihren an Kinderzeichnungen erinnernden Motiven sind wohl vielen geläufig – in Graz ist nun die bisher größte Werkschau des 2011 verstorbenen New Yorker Pop-Art-Künstlers zu sehen.

James Rizzi gestaltete Teile der Berliner Mauer, die Plattencover des Talking-Heads-Ablegers Tom Tom Club in den 1980er-Jahren, seine Motive zierten Kalender, Poster, Briefmarken und Alltagsgegenstände wie Teppiche, aber auch Häuser, Autos und eine Straßenbahngarnitur in Heilbronn. Rizzi war überdies offizieller Künstler von zwei Olympischen Spielen (Atlanta 1996 und Nagano 1998), dem Jazz Festival in Montreux (1997) und einer Fußballweltmeisterschaft (Frankreich 1998).

Ausstellungstipp:

„James Rizzi – My New York City“, zu sehen bis 4. September in der Halle A der Grazer Messe

Vorbote zu eigenem Rizzi-Museum

Zu sehen sind in der von Rizzi-Wegbegleiter Bernhard Feil kuratierten Ausstellung auch Originalgegenstände ebenso wie Nachstellungen seines Ateliers und seiner Lebensumgebung, dazu allerlei Wissenswertes über Rizzis Arbeitstechniken. Dass das Konzept an ein Museum erinnert, kommt nicht von ungefähr: Kommendes Jahr soll in Tübingen ein James-Rizzi-Museum eröffnet werden, das vom Umfang und von den Exponaten her im Wesentlichen der nun in Graz gezeigten Ausstellung entsprechen wird.

„My New York City“

Untertitel der Ausstellung ist „My New York City“, und so ist der „Big Apple“ in den Motiven Rizzis allgegenwärtig zu finden. Aber auch weniger bekannte Aspekte Rizzis, wie seine Interpretationen von klassischen Gemälden wie dem „Schrei“ von Edvard Munch oder Albrecht Dürers berühmtem Selbstporträt, Frühwerke, die direkte Einflüsse großer Künstler des 20. Jahrhunderts wie Paul Klee oder Pablo Picasso offenbaren.

Fotostrecke mit 18 Bildern

James Rizzi-Schau in Graz
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James Rizzi: „My New York City“
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Der Eingang in ein kleines Erotik-Kabinett ist mit einem roten Vorhang verhängt, damit Kinder nicht unabsichtlich vor die nackigen Darstellungen stolpern. Aber selbst wenn: Das im Separee Gezeigte ist weniger explizit als die meisten gewöhnlichen Schulgraffiti.

Großzügig dimensioniert

Die Ausstellung ist mit rund 2.000 Quadratmetern großzügig dimensioniert und findet an derselben Stelle (Halle A, Messe Graz) statt wie die große Steve McCurry-Ausstellung im Vorjahr. Veranstalter ist die Tübinger Galerie und Kunsthandelsfirma Art28, die die Exklusivrechte für den rund 6.500 Exponate umfassenden Nachlass Rizzis besitzt.

Feil, der auch Geschäftsführer von Art28 ist, hofft auf 50.000 Besucher in den kommenden 14 Wochen. In die Ausstellung integriert ist ein gut bestückter Art Shop, in dem man neben Wohlfeilem wie einem James-Rizzi-Bleistift um einen Euro auch Unikate erwerben kann, deren Preis das Fassungsvermögen der Geldbörsel durchschnittlicher Besucher um einiges übersteigen. Der Gesamtwert der Ausstellung beträgt rund acht Millionen Euro.

Janosch ante portas?

Art28 besitzt auch die Exklusivrechte auf die Werke anderer Künstler. Geschäftsführer Feil deutete an, dass er in den kommenden Jahren weitere Ausstellungen in Graz realisieren könnte – unter den von seiner Galerie betreuten Künstlern nannte er ausdrücklich den deutschen Kinderbuchautor und Zeichner Janosch (Horst Eckert).