Borkenkäfer
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Landwirtschaft

Borkenkäfer suchen steirische Wälder heim

In steirischen Fichtenwäldern könnte es heuer eine enorme Borkenkäferplage geben. Immer mehr Bäume, die durch Stürme entwurzelt wurden, gelten als ideale Brutstätte für Borkenkäfer. Doch hinter der befürchteten Plage stecken noch weitere Ursachen.

Ein weiterer Grund dafür, warum die Waldwirtschaft heuer in der Steiermark eine große Zahl an Borkenkäfern befürchtet ist die intensive Fichtenblüte, diese schwächte heuer viele Bäume gund macht sie so zu einem beliebten Angriffsziel für die Käfer.

10.000 Käfer produzieren 50.000 Jungkäfer

Die Fichten blühten heuer so intensiv geblüht wie selten zuvor. Diese sogenannte klimatisch bedingte Stressblüte hat jedoch viele Bäume so geschwächt, dass diese gegen Fichtenborkenkäfer, auch Buchdrucker genannt, nahezu wehrlos sind, sagt Andreas Pfister von der Forstschutzabteilung des Landes: „Vom Durchschnitt her ist es so, dass etwa 10.000 Buchdrucker in einen Baum gehen können und von diesen 10.000 werden dann 50.000 Jungkäfer produziert. Da braucht man kein Mathematikgenie sein, dass dann fünf neue Bäume attackiert werden.“

Sollte zusatzlich der Sommer auch noch sehr warm werden, so würde dies die Vermehrung der Borkenkäfer ebenfalls fördern, befürchtet Stefan Schweighofer, Bezirksförster in Hartberg-Fürstenfeld: „Bei einem heißen Sommer ist die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Borkenkäferjahr relativ groß, also gut für den Borkenkäfer, schlecht für den Wald.“

Falsch aufgestellte Fallen verstärken den Käferbefall

Ein weiterer Grund für die befürchtete Plage sind die immer mehr von Stürmen entwurzelte Fichten, die ebenfalls ideale Brutplätze für Borkenkäfer sind, erklärt Landwirt Aflred Damm. „Bei mir hat es seit Februar durch Stürme ungefähr 50 Bäume umgeworfen, das bedeutet für mich jetzt sehr viel Arbeit. Ich bin jetzt eigentlich jeden Tag im Wald um alles aufzuarbeiten.“ Aus den ungeworfenen Bäumen kann Alfred Damm nur noch Brennholz machen, ist das Holz noch in einem guten Zustand kann er versuchen, es noch zu verkaufen.

Das rasche Aufarbeiten solcher Bäume gilt als die wirkungsvollste Schutzmaßnahme. Manchmal werden auch Borkenkäferfallen in den Wäldern aufgestellt. Laut Forstexperten würden diese von den Waldbesitzern aber nicht selten falsch platziert, wodurch der Käferbefall sogar intensiviert würde, Schweighofer. „Deshalb sind wir als Berater von den Bezirkshauptmannschaften als Bezirksförster da, damit wir richtig beraten und es wäre wünschenswert wenn sich die Leute bei uns melden.“ Ein regenreicher Sommer, der die Widerstandkraft der Fichten stärken würde, könnte die Plage noch einigermaßen in Grenzen halten.