Pflegerin cremt Frau Hände ein
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Soziales

Heimhilfen von Pflegemilliarde bisher ausgeschlossen

Eine Milliarde Euro will die Bundesregierung im Rahmen der Pflegereform für die Pflege in die Hand nehmen. Wie die Gelder verteilt werden, darüber wird gerade verhandelt. Die Heimhilfen könnten dabei nach derzeitigem Stand aber leer ausgehen.

In der Hauskrankenpflege werden Menschen durch Teams aus drei unterschiedlichen Ausbildungsgruppen betreut: diplomierte KrankenpflegerInnen, PflegefachassistentInnen und Heimhilfen. Für die Heimhilfen gilt aber eine andere gesetzliche Grundlage als für ihre KollegInnen.

„Versehen“ des Gesetzgebers

Darauf habe man bei der Pflegemilliarde vergessen und das Gesetz so formuliert, dass die Heimhilfen aus derzeitiger Sicht um den Bonus umfallen würden, sagt Brigitte Schafarik von der Volkshilfe Steiermark: „Wir haben, ehrlich gesagt, das Problem, dass wir gar nicht wissen, wie wir das unseren HeimhelferInnen erklären sollen. Es ist wirklich schwer einzusehen, wieso man Erleichterungen beim Gehalt und beim Urlaub für die einen schafft und für die anderen nicht.“

„Auf jeden Fall noch zu verhandeln“

In der Steiermark sind zwischen 900 und 1.000 Heimhilfen tätig – hauptsächlich in der mobilen Pflege; allein bei der Volkshilfe sind es 375. Schafarik geht von einem „Versehen“ des Gesetzgebers aus: „Dass die HeimhelferInnen vergessen wurden, stört einen Großteil der Gesundheitsdienst-Anbieter und vor allem auch die Gewerkschaften, und das wird auf jeden Fall noch zu verhandeln sein.“

Reform soll Pflegeberufe aufwerten

Mit der Pflegemilliarde sollen die Pflegeberufe finanziell aufgewertet werden, damit der Beruf auch für Neueinsteigerinnen ansprechender wird. Die Pflege-Ausbildung soll ebenfalls attraktiver werden, etwa durch ein Pflege-Stipendium, eine Pflege-Lehre und einen Ausbildungszuschuss – mehr dazu in Regierung präsentiert Pflegereform (news.ORF.at, 11.5.2022).