Rohbau eines Hauses
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Wirtschaft

Strengere Regeln für Wohnkredite

Die Finanzierung von Immobilien ist in den letzten Jahren aufgrund niedriger Kreditzinsen günstig gewesen – das ändert sich nun. Die Kreditzinsen steigen, zudem soll es ab Juli strengere Regeln für die Kreditvergabe geben.

Künftig müssen Kreditnehmer mindestens 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital vorweisen können, die Kreditrate darf höchstens 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen und die Laufzeit mit 35 Jahre begrenzt sein.

Ausnahmeregelungen für Grenzfälle

Von der Raiffeisen-Landesbank werden die verschärften Kriterien, so Vorstandsdirektor Rainer Stelzer, bereits um gesetzt: „Alle drei Kennziffern machen für sich Sinn, dass sie im Prinzip die Konsumenten vor finanziellen Problemen schützen. Nichtsdestotrotz wird es zu Engpässen kommen, und für diese Grenzfälle sind auch Ausnahmeregelungen vorgesehen.“ So soll es vor allem für junge Kreditnehmer einen kleinen Spielraum geben – laut Nationalbank sind hier Ausnahmekontingente vorgehen.

„Große Unsicherheit am Markt“

Die Ankündigung der strengeren Vergabekriterien hat bereits große Wirkung gezeigt, bestätigt BKS-Direktor Andreas Berghofer: „Eine massive Welle der Anfragen und Unsicherheit am Markt, die groß ist, und je nach Bank hat man Regeln schon verändert, angepasst und in die Richtung der möglichen Verordnung schon umgesetzt.“

Finanzierungen werden teurer – bis unleistbar

Die Auswirkungen seien, so Berghofer weiter, aber für Banken weniger dramatisch als für Kreditnehmer: „Es ist für sicher ein Drittel der Menschen dadurch nicht mehr möglich, jetzt diesen Weg des Eigenheimes für sich gewährleisten und umsetzen zu können.“

Auch durch die hohe Inflation wurden Finanzierungen rasant teurer, und auch das Ansteigen der Kreditzinsen dürfte die Nachfrage nach Immobilienkrediten zusätzlich beeinflussen.