Verbiss Kontrollzaun (im Zaum Fichte, Tanne und Buche, rundherum außer Fichte nichts): Zu hohe Wildbestände bringen nicht nur eine Tierseuchengefahr, sondern verhindern auch die wichtige Mischwaldverjüngung für klimafitte Wälder und sind schlussendlich auch sehr schlecht für die eigenen Wildbiotope (Fotoquelle Waldverein Vbg).
LK Vbg Thomas Ölz
LK Vbg Thomas Ölz
Landwirtschaft

Wildverbiss in Wäldern nimmt deutlich zu

Der Schaden in den heimischen Wäldern durch Wildverbiss nimmt deutlich zu. In der Steiermark, dem waldreichsten Bundesland Österreichs, betreffe das vorwiegend klimafitte Baumbestände, heißt es von der Landwirtschaftskammer.

757 Erhebungsflächen werden in der Steiermark regelmäßig überprüft. Der aktuelle Bericht aus dem Wildeinflussmonitoring des Bundesforschungszentrum für Wald zeigt, dass es gibt in einigen steirischen Bezirken eine deutliche Verschlechterung gibt, was den sogenannten Wildverbiss betrifft.

Fürstenfeld am stärksten betroffen

Besonders betroffen sei mit 83 Prozent Fürstenfeld, sagt Stefan Zwettler von der Landwirtschaftskammer Steiermark, gefolgt von vorwiegend nördlicheren Regionen: Mürzzuschlag mit 72 Prozent starken Verbiss, Liezen mit 66 Prozent, Leoben mit 65 Prozent und Feldbach mit 59 Prozent."

Insgesamt lasse sich jedenfalls sagen, dass der Wildeinfluss in der Steiermark deutlich zugenommen habe, so Zwettler: „Es haben Wildbestände zugenommen, es sind Abschusszahlen nicht erfüllt worden in einzelnen Gebieten und man muss dazu sagen, dass noch andere Faktoren einwirken – etwa Beunruhigung durch Freizeitsuchende bzw. dass in vielen Gebieten der Lebensraum schrumpft für das Wild, es werden Flächen versiegelt und verbaut.“

Schwere Zeiten für Tanne, Eiche und Ahorn

Problematisch sei der Verbiss nicht nur, weil die Aufforstungszeit für Forstwirte eine sehr lange sei und vor allem die Kosten hoch seien, sondern auch, weil besonders klimafitte Bäume, also Mischbaumarten, vom Verbiss betroffen seien: „Die Erhebungen zeigen, dass vor allem Tanne, Eiche und Ahorn einem sehr starken Wildeinfluss ausgesetzt sind. Die Eiche fällt fast überall aus, nach einer gewissen Zeit. Die Tanne tut sich enorm schwer dem Wildäser zu entwachsen. Die einzigen Baumarten Fichte und Buche, die diesen Wildeinfluss eigentlich ganz gut meistern können.“ Wichtig sei daher, dass die mit der Behörde festgelegten Abschusszahlen eingehalten werden, so Zwettler. Nur so könne die Balance zwischen Wild und Baumbeständen erhalten bleiben.