„Es ist brutal schnell losgegangen – es war eine schwarze Wolke, die sich ins weiße verwandelt hat, dann war ein kleiner Hagel, der hat kurz aufgehört, und auf einmal sind die richtig dicken Geschoße gekommen – das hat gepfiffen wie ein Kompressor, es war wirklich gespenstisch“, schildert Andreas Reiter von der Feuerwehr Deutschfeistritz im Bezirk Graz-Umgebung.
„Die Dächer haben ausgesehen wie Schweizer Lochkäse“
Die Auswirkungen waren verheerend: „Wir haben 22 Einsatzadressen gehabt, und da waren die Dächer von Einfamilienhäusern und zum Teil von Mehrparteienhäusern massiv beschädigt – die haben zum Teil ausgesehen wie ein Schweizer Lochkäse“, so Reiter weiter.
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Rund 100 Personen der Freiwilligen Feuerwehr Deutschfeistritz waren bis in die frühen Morgenstunden im Hilfseinsatz. Nach einer kurzen Ruhepause wurden die Aufräumarbeiten am Dienstag fortgesetzt. Bei zehn weiteren Dächern wurden erst bei Tageslicht Hagelschäden sichtbar, sagt Andreas Reiter.
Große Schäden werden mit Planen abgedeckt, kleine mit PU-Schaum verschlossen, da für Dienstag-Nachmittag schon die nächsten Regenfälle erwartet werden. Auch einige Photovoltaikanlagen wurden zerstört. Die Feuerwehr wird noch den ganzen Tag mit der provisorischen Behebung der Schäden beschäftigt sein.
Schwerer Hagelsturm über Deutschfeistritz
Schwere Unwetter sind Montagabend über Österreich gezogen – und auch in der Steiermark gab es Sturmböen, Starkregen und Hagelschauer. Im Raum Deutschfeistritz wurden 22 Dächer massiv beschädigt.
Vor allem Oberösterreich betroffen
In Oberösterreich waren die Bezirke Ried im Innkreis, Schärding und Grieskirchen betroffen – mehr dazu in Schwere Schäden nach Unwettern (oee.ORF.at) –, in Kärnten wurden die Bezirke Spital an der Drau und Wolfsberg von Unwettern heimgesucht – mehr dazu in Spur der Verwüstung nach Unwetter (kaernten.ORF.at).
1.500 Hektar Agrarfläche in der Steiermark beschädigt
Betroffen waren Anbauflächen von Getreide, Mais, Soja, Raps, Wein und Grünland, insgesamt rund 22.500 Hektar vor allem in Oberösterreich. „Die ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung ergeben einen landwirtschaftlichen Gesamtschaden von 6,3 Millionen Euro, davon fünf Millionen Euro alleine in Oberösterreich“, so Pressesprecher Mario Winkler. In der Steiermark entstand laut Hagelversicherung am Montag ein Schaden von 800.000 Euro auf 1.500 Hektar Agrarfläche.
Die Prognosen der Meteorologen würden für die nächsten Tage weiterhin „auf ein hohes Unwetterpotenzial“ hinweisen. „Vor allem am Mittwoch kann sich die Lage noch verschärfen“, so Winkler.