Eingang zu Schwimmbecken
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Chronik

Hitze: Experten warnen vor Ertrinkungsunfällen

Der Sprung ins Wasser ist für viele gerade bei der derzeitige Hitzewelle eine willkommene Abkühlung. Experten mahnen allerdings zur Vorsicht und dazu, die Gefahr von Ertrinkungsunfällen nicht zu unterschätzen.

In den letzten Tagen kamen allein in Wien mehrere Menschen bei Badeunfällen ums Leben – mehr dazu in Vermisster tot aus Alter Donau geborgen, in Seestadt: Mädchen bei Badeunfall gestorben und in Bei Rettung des Sohnes: Vater ertrunken (alle wien.ORF.at). Österreichweit starben heuer bisher fünf Kinder bei Unfällen im Wasser, eines davon in der Steiermark.

Drei bis vier Minuten reichen zum Ertrinken

Überschätzung und Unachtsamkeit seien hierbei die größte Gefahr – etwa für Kleinkinder, denn schon eine kurze Unachtsamkeit kann zum Tod durch Ertrinken führen, sagt der Mediziner Peter Spitzer von „Große schützen Kleine“: „Drei, vier Minuten vergehen relativ rasch – es reicht hier bereits, wenn ich vom Garten zur Haustüre gehe und ein Paket entgegen nehme. Dieser Zeitfaktor – drei, vier Minuten – ist ein ganz wichtiger und leider eben unterschätzt im Sinne des Ertrinkungsvorfalls.“

Rund ein Viertel aller Ertrinkungsunfälle passiert zu Hause, und dort sind die Überlebenschancen um fast ein Fünftel geringer als in einem öffentlichen Bad, denn die Rettungskette – von der Ersten Hilfe bis ins Spital – dauert zu Hause oft deutlich länger.

Gefahr Selbstüberschätzung

Überschätzt würden auch immer wieder die Schwimmkenntnisse von jüngeren Kindern: „Man kann davon ausgehen, dass Ende des Volksschulalters ein Schwimmen möglich ist, auch wenn sie ins Wasser hineinstürzen, dass hier der Schwimmreflex passiert. Davor ist es so, dass Kinder zwar im Wasser schwimmen können, wenn man sagt, spring hinein oder schwimm durch die Breite des Schwimmbeckens, aber wenn dann plötzlich Wellen da sind oder wenn durch andere Kinder herumgespritzt wird, dann funktioniert diese Schwimmroutine unter Umständen noch nicht“, so Spitzer.

Generell hätten die Schwimmkenntnisse – auch bei Jugendlichen und Erwachsenen – in den letzten Jahren abgenommen- Selbstüberschätzung sei daher für viele eine enorme Gefahr.