Laut der Studie „Freizeitraum Wasser“ vom Verein „Große schützen Kleine“ verletzten sich die meisten jungen Patienten im Ausland beim Urlaub am Meer – insgesamt wurden dafür 432 Unfälle der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz aus dem Zeitraum 2015 bis 2021 ausgewertet.
Risikoalter: Pubertät
"Im Schnitt waren die verunfallten Kinder knapp neun Jahre alt. Den absoluten Höhepunkt erreichten die Unfallzahlen bei den Elfjährigen, was mitunter wohl die zunehmende Risikofreudigkeit in der Pubertät widerspiegelt“, so Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle. Kroatien führt die Statistik als Top-Unfallort mit 163 Vorfällen deutlich vor Italiens 63 Unfällen an.
Mehr als die Hälfte der Unfallopfer schwer verletzt
52 Prozent der verunfallten Kinder und Jugendlichen zogen sich eine medizinisch schwere Verletzung zu. „Bei beinahe jeder zweiten Verletzung handelte es sich um einen Knochenbruch. Wir sehen hier sehr stark die typischen Spiel- und Freizeitsport-Verletzungen, welche durch den Abstützreflex beim drohenden Sturz die oberen und beim Spiel häufig die unteren Extremitäten betreffen“, betont Holger Till, Präsident des Vereins „Große schützen Kleine“ und Vorstand der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz.
Sicherheitsstandards im Ausland meist niedriger
Unfälle in der Urlaubsunterkunft wie Stürze aus dem Bett oder über die Treppe betrafen hingegen vorwiegend die Jüngsten. „Oftmals sind österreichische Sicherheitsstandards nicht mit anderen Urlaubsländern vergleichbar. Informieren Sie sich deshalb schon vor der Reise über die Sicherheitsausstattung im Hotelzimmer oder in der Pension und ergänzen Sie gegebenenfalls die wichtigsten Sicherheitsartikel, wie zum Beispiel ein Bettgitter oder mobile Fenstersicherungen, auf Ihrer Packliste“, empfiehlt Till.
Auch im Urlaub gibt es Regeln
Für Kinder im Volksschulalter empfiehlt der Vorstand der Kinder- und Jugendchirugie Graz ein „Sicherheitsbriefing“: „Erkunden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den Urlaubsort und besprechen Sie dabei, wo welche Gefahren lauern. Darauf basierend können Sie gemeinsam sinnvolle Urlaubsregeln vereinbaren. Denn: Auch im Urlaub muss/soll nicht alles erlaubt sein.“