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Wirtschaft

Stärkerer Ausbau von erneuerbarer Energie gefordert

Die Abhängigkeit von russischem Gas bringt Österreich unter Druck. Laut Energypeace, einem Zusammenschluss von Biomasseexperten, ist die beste Strategie gegen eine andauernde Energiekrise ein Ausbau der Stromerzeugung aus Wind, Photovoltaik und Biomasse.

Laut Energypeace werden in Österreich in einer typischen Winterwoche rund 1.400 GWh Strom verbraucht, ein Sechstel davon in der Steiermark. Etwas mehr als die Hälfte dieser benötigten Strommenge wird aus Wasser- oder Windenergie bzw. Biomasse und Photovoltaikanlagen erzeugt – 650 GWh werden aber aus Gaskraftwerken bzw. durch den Import aus Russland bereitgestellt.

„Wir müssen wegkommen von Strom aus Gas“

Für Heinz Kopetz, den Sprecher von Energypeace, ist der Ausbau von erneuerbarem Strom daher unausweichlich – nur so könne man der drohenden Energiekrise entgegenwirken: „Wir sind überzeugt, der wesentlich beschleunigte Ausbau von Windenergie und Photovoltaik ist die sinnvollste Maßnahme, um die Abhängigkeit der Gasimporte zu reduzieren. Der Stromverbrauch wird wesentlich größer werden durch die Mobilität, durch die Wärmepumpen, daher müssen wir wegkommen von Strom aus Gas, und das können wir, wenn wir einfach mehr Windräder und mehr Photovoltaikanlagen errichten.“

„Eine Art Notstand ausrufen“

Geht es nach dem erneuerbaren Ausbau-Gesetz der Bundesregierung, dann soll bis zum Jahr 2030 die jährliche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 27 Terrawattstunden (TWh) gesteigert werden. Kopetz fordert, dass dieses Ziel bereits 2025 erreicht werden muss, „und dazu ist es notwendig, dass gewisse Flächen ausgewiesen werden, und dass vor allem eine Art Notstand ausgerufen wird und dass die Genehmigungsverfahren so beschleunigt werden, dass von der Entwicklung eines Projektes bis zur Inbetriebnahme nicht mehr als ein Jahr vergeht.“

Zur Zeit dauern diese Genehmigungsverfahren laut Kopetz im Schnitt drei bis fünf Jahre. Ohne Beschleunigung der Genehmigungsverfahren würde eine mehrjährige Energiekrise drohen, so der Sprecher von Energypeace.