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Landwirtschaft

Weniger bäuerliche Betriebe resignieren

Die Zahl bäuerlicher Betriebe in der Steiermark geht nach wie vor zurück, es waren laut Landwirtschaftskammer zuletzt aber weniger, die das Handtuch geworfen haben – vor allem die EU-Förderungen sollen dazu beigetragen haben.

33.600 landwirtschaftliche Betriebe hat es bei einer Erhebung der Statistik Austria im Jahr 2020 in der Steiermark gegeben, mehr als die Hälfte dieser landwirtschaftlichen Betriebe werden im Nebenerwerb geführt, neun von zehn sind Familienbetriebe.

580 Landwirte im Jahr geben Höfe auf

Damit gab es im Vorjahr um knapp 15 Prozent weniger landwirtschaftliche Betriebe als noch zehn Jahre davor. Das heißt, dass in diesem Zeitraum im Schnitt 580 Landwirte pro Jahr ihre Höfe aufgegeben haben.

Laut Landwirtschaftskammer sei es um jeden Betrieb schade, positiv sehe man allerdings, dass die Zahl der Höfe die aufgegeben werden, weniger wird, sagt Präsident, Franz Titschenbacher: „Waren es vor 20 Jahren noch zirka 2,2 Prozent jährlich an Betrieben, die sich entschlossen haben, nicht mehr weiter zu machen, so sind es derzeit etwa 1,5 Prozent und insofern ist festzustellen, dass manche Programme – Umweltprogramm, Bergbauernprogramm, Programm für benachteiligte Gebiete – doch gegriffen haben.“

Die Hoffnung, dass die Zahl derer, die aufhören, weiter sinkt, sei groß: „Dass vielleicht doch mit Corona und auch mit der schwierigen Kriegssituation in der Ukraine Eigenversorgung, Versorgungssouveränität, Ernährungssouveränität für die Bevölkerung einen ganz wesentlichen Stellenwert hat, und insofern hoffe ich schon, dass sich diese Strukturveränderung doch auch weiterhin verlangsamt.“

Bestehende Betriebe werden größer

Was laut Landwirtschaftskammer auffällt, ist, dass jene Betriebe, die bestehen bleiben, größer werden und zwar sowohl was die Bewirtschaftungsfläche von Ackerland und Dauerkulturen betrifft, als auch die Anzahl der Tiere. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gelten die österreichischen Betriebe dennoch als kleinstrukturiert. Auffallend ist auch, dass der Biolandbau zunehmend an Einfluss gewonnen hat- in der Steiermark liegt man mit 19 Prozent etwas unter dem Bundesschnitt.