Wirtschaft

Pellets wegen hoher Nachfrage Mangelware

Immer mehr Steirer steigen angesichts der hohen Energiepreise auf alternative Heizsysteme um. Besonders gefragt sind Pelletsheizungen. Wegen der hohen Nachfrage hat sich hier der Preis im Jahresvergleich aber verdoppelt, und es gibt auch Lieferprobleme.

In Leoben befindet sich mit Mary-Melnhof einer der großen steirischen Pelletsproduzenten: Für unterschiedliche Abnehmer und Händler produziert Mayr-Melnhof hier 100.000 Tonnen. Heuer insgesamt noch mehr als im Vorjahr, dennoch müsste es noch viel mehr sein, denn die Nachfrage nach Pellets ist „gleichsam explodiert“, sagte Richard Stralz, Vorstand von Mayr-Melnhof Holz.

Doppelt so viele Pelletsheizungen und Hamsterkäufe

„Wir produzieren, was wir können, aber wir können eben nicht mehr. Sollten wir mehr Rohstoff bekommen, sodass die Sägen mehr machen können, dann gibt es auch mehr Pellets“, sagte Stralz.

Nach Angaben des Vereins proPellets Austria wurden im Vergleich zum Vorjahr heuer doppelt so viele Pelletsheizungen installiert, sagte Christian Rakos, von proPellets Austria: „Da kommt unser Handel momentan einfach nicht mit. Wir haben so viele Bestellungen, dass die Handelsunternehmer sagen: Bitte langsam, wir können momentan nicht alle bedienen.“

Der Pelletsengpass im Handel ist auch auf Hamsterkäufe zurückzuführen, meinte Stralz von Mayr-Melnhof: „Ich kann nur raten, dass man nur einen Teil kauft und die Händler auch nur einen Teil befriedigen – und das eben auf zwei oder drei Lieferungen. So werden wir alle gut durch den Winter kommen.“ Auch bei proPellets Austria ersucht man Konsumenten um Geduld – bis zur Heizsaison würden alle Kunden genügend Pellets bekommen.

Viel Geduld gefragt

Dass diese im Vergleich zum Vorjahr im Preis enorm gestiegen sind, sei bedauerlich, so Rakos: „Was ich sagen kann, ist, dass Pellets trotzdem etwa um die Hälfte von dem kosten, was Heizöl kostet.“

Um Geduld ersuchen auch Heizungshersteller wie KWB in St. Margarethen an der Raab im Bezirk Weiz. Wegen der enorm gestiegenen Nachfrage können neue Heizungen nicht mehr – wie sonst üblich – innerhalb weniger Wochen installiert werden, so Geschäftsführer Helmut Matschnig: „Heuer ist es so, dass wir bereits bei drei bis vier Monaten Wartezeit sind.“ Wer jetzt auf Pellets bzw. eine neue Pelletsheizung wartet, braucht also vor allem eines: viel Geduld.