Bosrucktunnel Südportal
Verkehr

ÖBB-Bosrucktunnel fertig saniert

Die Sanierung des 4.766 Meter langen Bosruck-Bahntunnels zwischen der Steiermark und Oberösterreich ist abgeschlossen. Der Tunnel ist nun mit Stromschiene für die Oberleitung „fit für die nächsten 20 Jahre“.

Die Sanierung des Nadelöhrs in der Nord-Süd-Verbindung war über sechs Jahre in zwei Phasen abgewickelt worden: Bereits 2016 wurden Tunnelsohle und Gleise erneuert, von März bis Ende Juli 2022 erfolgte dann die teilweise Erneuerung der Tunnelinnenschale sowie der Einbau einer Stromschiene für die Oberleitung. Die Sanierung des historischen Tunnelbauwerks aus dem Jahr 1906 ermögliche nun einen sicheren Bahnbetrieb für zwei weitere Jahrzehnte.

„Schlitzen, fräsen montieren“

Laut ÖBB-Infrastruktur-Projektleiter Thomas Fruhmann wurde der zweite Bauabschnitt in Rekordzeit gemeistert – ganz nach dem Motto: „Schlitzen, fräsen montieren.“ Der über 100 Jahre alte Tunnel hatte teilweise massive Schäden an der Innenwand: Die in die Jahre gekommene Innenschale musste auf einer Fläche von rund 10.200 Quadratmetern aufgeschnitten werden – das entspricht einer Fläche von etwa 17 Tennisplätze.

Im Zuge der Arbeiten wurden 3.390 Tonnen alter Beton abgetragen und abtransportiert; danach wurden mit dem Neuaufbau der Innenschale 135 Tonnen Bewehrungsstahl und 2.200 Tonnen Beton verarbeitet. Erst dann wurden die Gleise wieder eingebaut und zum Schluss die neue Oberleitung in Form einer Deckenstromschiene montiert. Die Kosten belaufen sich auf rund 23,9 Mio. Euro.

Bedeutender Nord-Süd-Korridor

Die Pyhrnstrecke zwischen den Bahnhöfen Linz Hauptbahnhof und dem obersteirischen Knotenpunkt Selzthal ist ein bedeutender Nord-Süd-Korridor für den internationalen Bahnverkehr: Als Teil der Pyhrn-Schober-Achse ermöglicht sie die Verbindung von Deutschland sowie der Tschechischen Republik mit dem Raum Graz und Slowenien. Aber auch national hat die Strecke eine hohe Bedeutung – insbesondere für Pendler im südlichen Bereich von Linz.

Seit den 1980er Jahren bauen die ÖBB die Pyhrnstrecke nach und nach abschnittsweise von einem auf zwei Gleise aus – diese Ausbauschritte werden auch als selektiv zweigleisiger Ausbau bezeichnet.