Infokampagne der Landwirtschaftskammer
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Landwirtschaft

Landwirte starten Infokampagne

Die Rekordinflation sorgt bei steirischen Landwirten für einen Preisdruck und unsichere Zukunftsaussichten. Kalkulationen seien schwierig, heißt es von der Landwirtschaftskammer, die eine Sommer-Infokampagne startet, um bei Konsumenten und Politik um Verständnis zu werben.

Gesichter von Bäuerinnen und Bauern werden über den Sommer im ganzen Land auf 650 Großplakaten zu sehen sein. Unter dem Motto „Wir müssen reden“ fordern Landwirte Grundlegendes wie „Faire Preise“, „Sichere Versorgung“ und „Faire Bedingungen“.

Landwirte erzählen aus Alltag

Eine jener Landwirtinnen, die ihr Gesicht, ihre Geschichte und ihre Sorgen für die Kampagne zur Verfügung stellt, ist Elisabeth Miedl, eine Bergbäuerin aus Oberwölz. Ihr bereite vor allem die immer wiederkehrende Diskussion um den Milchpreis Sorgen: „Wenn ich meine Stunden aufrechnen wollte, dann wären das 5,70 Euro Stundenlohn und ein Monatslohn von 1.026 Euro. Das ist recht wenig und das war eine Berechnung vor der Teuerungswelle jetzt.“

Infokampagne der Landwirtschaftskammer
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Landwirte wie Michael Krogger bewerben regionale Lebensmittel

Schulterschluss gefordert

Man brauche aber dringend Perspektiven, so Miedl. Deshalb sei auch die laufende Diskussion um einen Preisdeckel bei heimischen Lebensmitteln inakzeptabel, sagt der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher: „Es ist zwei, drei Wochen her, wo Tierwohlbestimmungen beschlossen worden sind, die mit hohen Investitionen verbunden sind. Wir haben hohe Sozial- und Qualitätsstandards und ich denke, insgesamt geht es um diesen Schulterschluss zwischen Landwirtschaft, Handel, Konsumenteninnen und Konsumenten, Verarbeitungs- und Vermarktungsbetriebe.“

Dieser Schulterschluss sei laut Titschenbacher notwendig, um eine Zukunft zu haben. Zudem würden die Auflagen für heimische Landwirte etwa durch den Green Deal der EU immer strenger – was den Preisdruck am Markt weiter erhöhe. Die Sorge der heimischen Bauern vor Diskontangeboten und ausländischer Billigware steige. Die Plakatkampagne soll deshalb ein Weckruf für alle sein.