Kerzen Mahnwache Graz Hauptplatz
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Chronik

Gedenken an verstorbene Ärztin in Graz

Wenige Tage nach dem Suizid der über Monate wüst bedrohten Ärztin Lisa-Maria Kellermayr haben Tausende Menschen der Medizinerin gedacht – auch auf dem Grazer Hauptplatz wurde Montagabend eine Mahnwache abgehalten.

In Wien kamen am Montagabend zahlreiche Menschen zum Stephansdom, entzündeten Kerzen bzw. ließen ihre Handys aufleuchten – mehr dazu in Tausende gedachten verstorbener Ärztin (news.ORF.at). Aber auch in Linz, Wels, Salzburg und Graz gab es Zusammenkünfte – mehr dazu etwa in Lichtermeer und Gedenken an Ärztin (ooe.ORF.at).

200 Menschen gedachten auf Grazer Hauptplatz

In Graz haben sich Montagabend rund 200 Menschen vor dem Brunnen am Hauptplatz versammelt. Sehr viele kamen nach einem Aufruf in rosa Kleidung, denn es soll die Lieblingsfarbe von Lisa-Maria Kellermayr gewesen sein. Mitorganisiert hat die Mahnwache Gemeinderat Tristan Ammerer (Grüne): „Zum einen, weil ich tief erschüttert bin von dem Fall, und zum anderen war es die Initiative aus Wien von Daniel Landau, der die erste Mahnwache initiiert hat – da haben wir uns in Graz gedacht, da sollten auch wir was machen.“

Kerzen Mahnwache Graz Hauptplatz
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„Aufarbeitung“ nach Trauer in Stille

Nachdem Kerzen vor einem Foto der Verstorbenen angezündet worden waren hat man in Graz in Stille getrauert – die Anwesenden zeigten sich schockiert ob der Tragödie und wollten daher nicht nur ihre Anteilnahme kundtun, sondern auch ein Zeichen setzen. Auch Tristan Ammerer kündigt an, den Tod der Ärztin, noch inhaltlich aufarbeiten zu wollen: „Alles an diesem Fall ist politisch – heute sind wir nur da, um zu gedenken, danach wir es nötig sein, alles, was passiert ist, aufzuarbeiten.“

Kellermayr war am Freitag tot in ihrer Praxis in Oberösterreich gefunden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte einen Suizid. Dem vorangegangen waren Drohungen und Hassnachrichten von Impfgegnern und CoV-Leugnern – mehr dazu in Bedrohte Ärztin tot aufgefunden (ooe.ORF.at; 29.7.2022).

Hilfe bei Suizidgedanken

Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Selbstmord – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.

  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
  • Schuldnerberatung: (0 316) 37 25 07
  • Männernotruf: 0800 246 247