CT Scanner Diagnostikzentrum Graz
Robin Consult/Stefan Kristoferitsch
Robin Consult/Stefan Kristoferitsch
Gesundheit

Hochauflösender CT-Scanner in Graz im Einsatz

Einer der weltweit ersten ultrahochauflösenden Computertomografen (CT) ist nun in Graz in Vollbetrieb gegangen. Er ermögliche noch schärfere Bilder, hieß es bei der Präsentation im Diagnostikzentrum Graz, etwa bei der Darstellung von Lunge und Herz.

Das von der Siemens-Tochter Siemens Healthineers entwickelte Gerät ist einer von bisher rund 25 photonenzählenden CT-Scannern weltweit und biete „eine radikale Verbesserung der bisher bekannten Bildgebung“, wie Peter Kullnig, ärztlicher Leiter des Diagnostikzentrums Graz am Dienstag erklärte.

Neue Technologie sorgt für mehr Informationen

Herkömmliche CT-Detektoren wandeln die Röntgenstrahlung in sichtbares Licht um, welches dann in elektrischen Strom transformiert wird. Mit dieser Energie wird das digitale Bild erzeugt. Bei der Umwandlung von Licht in Strom gehen jedoch Informationen verloren: Das führt zu verringerten Bildkontrasten und verringerter Bildschärfe. Der CT-Scanner mit neuer Technologie, wie sie nun auch in Graz zur Anwendung kommt, verwandelt die Röntgenphotonen – also die Lichtquanten – direkt in elektrische Signale.

CT Scanner Diagnostikzentrum Graz
Erasmus Medical Center Rotterdam

Sie holt damit mehr aus den Röntgenstrahlen heraus: „Quantenzählende Scans generieren nicht nur mehr verwertbare Daten; das Scannen der Lunge in Bewegung, ohne dass der Patient die Luft anhalten muss, ist ebenfalls möglich“, führte der Grazer Radiologe weiter aus.

Bessere Tumor-Erkennung

Die höhere räumliche Auflösung der neuen Technologie erlaube außerdem den Blick auf anatomische Strukturen, die bisher mithilfe herkömmlicher CT-Bildgebung nicht zu erkennen waren – Tumore würden sich besser als solche erkennen lassen. Auch in der Darstellung der Lungenanatomie bringe das neue Verfahren Vorteile. „Verzögerungen bei der Behandlung von Long Covid und damit potenziell schwerwiegende Folgen für die Patienten können durch die neue Technik vermieden werden“, erklärte Kullnig.

Zusätzlich sei die präzise Darstellung von unter anderem stark verkalkten kleinen Blutgefäßen wie etwa im Herzen möglich. Dadurch könnten nunmehr die oftmals unangenehmen Eingriffe wie etwa der invasive Herzkatheter zu diagnostischen Zwecken, durch die Scans ersetzt werden.

Leistungen für Kassen- und Privatpatienten

Das vor mehr als 30 Jahren gegründete Diagnostikzentrum Graz ist neben dem neuen, leistungsstarken CT-Scanner mit vier MRT ausgestattet. Die Leistungen stehen Patientinnen und Patienten sowohl von Zuweisern mit Kassenvertrag als auch von Wahlärzten gleichermaßen zur Verfügung.