Ochsenherzparadeiser
ALEXANDER DANNER
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Steirische Tomaten: Gute Ernte, hohe Kosten

In der Steiermark werden auf etwa 40 Hektar an die 8.000 Tonnen Sommerparadeiser geerntet: Mit den vielen Sonnenstunden fällt die Ernte heuer gut aus, doch den rund 60 bäuerlichen Betrieben galoppieren die Produktionskosten davon.

„Mit der heurigen Ernte können wir die Bevölkerung top versorgen“, so Fritz Rauer, Obmann der steirischen Gemüsebauern. Das in unbeheizten Folienhäusern kultivierte Fruchtgemüse wird mit viel Handarbeit in kleinstrukturierten Betrieben vor allem im Grazer Raum und der Südoststeiermark gezogen.

Die Paradeiser werden vorwiegend zwischen März und Oktober kultiviert, daher spricht man auch von Sommer-Paradeisern, die unter natürlichem Licht und der Wärme der Sonne heranwachsen und reifen: „Zum Schutz vor Schädlingen werden gezielt Nützlinge eingesetzt, sodass auf chemischen Pflanzenschutz größtenteils verzichtet werde kann“, so Kammerdirektor Werner Brugner.

Düngepreise um 115 Prozent gestiegen

Von den 40 Hektar Anbaufläche werden 12 Hektar biologisch bewirtschaftet. Den Bauern würden allerdings trotz ressourcenschonenden Anbaus die Produktionskosten davongaloppieren: So seien die Düngerpreise seit 2021 um 115 Prozent gestiegen, der Dieselpreis um mehr als 70 Prozent und die Lohnkosten für die Erntehelfer um knappe 20 Prozent, wie Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher ausführt: „Die Produktionsbedingungen sind extrem herausfordernd.“

Paradeiserpräsentation
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Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 30 Kilogramm dürften die in der Küche vielseitig verwendbaren Tomaten zum Lieblingsgemüse der Steirerinnen und Steirer zählen. Paradeiser waren ursprünglich nur in Peru und Ecuador beheimatet und wurden erstmals in Mexiko kultiviert.

"Die gesamte wirtschaftliche Entwicklung hat dazu geführt, dass sich Konsumenten verstärkt den billigsten Produkten zuwenden, so Rauer: „Bitte schaut’s kritisch hin, wenn ihr einkauft. Schaut’s hin wie es erzeugt wurde und wo es herkommt. Unsere steirischen Produkte haben kurze Transportwege, das bedeutet weniger CO2 und mehr Inhaltsstoffe und wenn wir regional einkaufen, hat das für uns alle einen positiven Effekt.“