Schwerverkehr im nördlichen Flachgau
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Verkehr

Neue Studie: Mehr Lkw-Verkehr als vor CoV

Der Verkehrsclub Österreich hat am Freitag eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, wie sich Pkw- und Lkw-Verkehr auf den steirischen Straßen entwickeln. Dabei zeigt sich, dass vor allem mehr Lkw unterwegs als vor Beginn der CoV-Pandemie 2020.

Österreichweit waren bei drei von vier Zählstellen im ersten Halbjahr mehr Lkw unterwegs als Vergleichszeitraum 2019. Die meisten Lkw rollten in der Steiermark auf der Phyrnautobahn (A9) im Abschnitt Schwarzlsee und Schachenwald mit rund 1,57 Millionen. Auf der Südautobahn (A2) beim Flughafen Graz waren es 1,42 Millionen. Österreichweit wurde auf der A1 bei Haid und Traun in Oberösterreich mit 2,8 Millionen die höchste Lkw-Belastung registriert.

Immer weniger Autos unterwegs

Der Verkehrclub Österreich hat sich in der Studie auch die am stärksten befahrenen Autobahnabschnitte der Steiermark angesehen. Im ersten Halbjahr 2022 war die Südautobahn (A2) bei Feldkirchen der steirische Autobahnabschnitt mit dem meisten Pkw-Verkehr. Die meisten Lkw wurden auf der A9 auf Höhe Schwarzlsee und Schachenwald gezählt.

Rund 11,2 Millionen Autos wurden im ersten Halbjahr auf der A2 bei Feldkirchen gezählt, so viele wie nirgendwo anders in der Steiermark. Während auf den steirischen Autobahnen bereits mehr Lkw fahren als vor der CoV-Pandemie, liegt der Autoverkehr noch leicht darunter. Die Steiermark ist dabei keine Ausnahme, so die Verkehrsexperten. Dieser Trend sei österreichweit zu beobachten. „Der hohe Spritpreis wirkt dämpfend, auch Homeoffice wird heute stärker genutzt als vor der Pandemie“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Anreize für weniger Autofahren

Auch Aktionen wie das Klimaticket verleiten immer mehr Menschen das Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. In den Ballungsräumen, wie beispielsweise im Raum Graz, ist die Verkehrsbelastung auf den Autobahnen dennoch weiterhin hoch. Ansätze, wie man das Verkehrsproblem in den Griff bekommt, gibt es laut Michael Schwendinger bereits.

„Konkret heißt das, beispielsweise den Beschäftigten Öffi-Jobtickets und Jobräder anzubieten und Anreize für Fahrgemeinschaften zu setzen. Auch weniger Firmenwagen fürs Management ist eine Maßnahme, die Kosten spart und Autofahrten reduziert,“ so Schwendinger. Auch der Ausbau von den öffentliche Verkehrsverbindungen und der der Rad-Infrastruktur sollte vorangetrieben werden.

Tempolimit 100 auf den Autobahnen

Als ein Mittel gegen die Energiekrise hält VCÖ-Experte Schwendinger das Tempolimit 100 auf österreichischen Autobahnen für sinnvoll. „Österreichweit Tempo 100 statt 130 würde in der aktuellen Energiekrise Spritverbrauch und Spritkosten reduzieren, und auch den CO2-Ausstoß, den Verkehrslärm und das Unfallrisiko senken“, so Schwendinger.

Laut Umweltbundesamt gehen die CO2-Emissionen durch ein Tempolimit 100 auf Autobahnen um 460.000 Tonnen pro Jahr zurück, das bedeutet rund 360 Millionen Euro Ersparnis an Spritkosten.