Mitarbeiter eines Heizöllieferanten bereitet die Betankung eines Mehrfamilienhauses vor
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Wirtschaft

Lange Lieferzeiten bei Heizöl

Die bevorstehende Heizsaison ist aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise für alle teurer geworden. Jene, die mit Öl heizen und noch nicht für den Winter eingelagert haben, sollten das bald einplanen, so die Spartenvertreter. Man befürchtet längere Lieferzeiten.

Große Nachfrage nach Heizöl und die bevorstehende CO2-Steuer könnten die Lieferzeit für Heizöl weiter verlängern. Die Unsicherheit und die enormen Preissteigerungen bei der Gasversorgung hätten bereits zu einer verstärkten Nachfrage beim Heizöl geführt.

Kunden greifen vermehrt auf Öl statt Gas zurück

Jürgen Roth, Obmann des Fachverbandes für Energie in der Wirtschaftskammer, sagt: „Viele kleine und mittlere Energiekunden greifen jetzt statt auf Gas auf Öl zurück. Vor allem, weil es viel günstiger ist, als die jetzigen Gaspreise. Seitens der Politik wurde sogar dazu aufgerufen und deshalb gab es über Wochen hinweg eine vermehrte Nachfrage nach Heizöl.“ Dieser Umstand habe dazu geführt, dass die Zeit von der Bestellung bis zur Lieferung auf mehrere Wochen angestiegen sei.

Viele werden vorab große Mengen einlagern

Die bevorstehende Einführung der CO2-Steuer mit Oktober (sie soll knapp zehn Cent pro Liter Heizöl ausmachen) könnte die Nachfrage in den nächsten Wochen nochmals steigern, und damit auch die Wartezeit auf die Zustellung zu Beginn der Heizsaison weiter verlängern, sagt Harald Leitner vom Energieausschuss der Wirtschaftskammer: „Es werden Frächter sein, die schauen, dass sie alle ihre Tanks vollmachen. Wenn er sagt, er kauft 30.000 Liter, erspart er sich 3.000 Euro. Es werden Tankstellenbetreiber sein, die im Voraus kaufen werden. Es werden Gewerbebetriebe sein, es werden Firmen sein, die Notstromaggregate haben und es werden Landwirte sein, die jetzt dann für den Herbst die Einlagerung machen.“

Preiserhöhung „hausgemacht“, kritisiert WKO

Scharfe Kritik an der Einführung der Co2-Steuer kommt von der Wirtschaftskammer, so Roth: „Wir denken in ganz Europa darüber nach, wie wir die Energiepreise, die so stark gestiegen sind, senken können, und jetzt haben wir eine in Österreich hausgemachte zusätzliche Erhöhung.“

Wer übrigens im September Heizöl bestellt und dieses aber erst im Oktober geliefert bekommt, der muss die neue Steuer bereits bezahlen, so Leitner.