Sturm Graz in der CL-Quali gegen Dynamo Kiew
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Sport

Fußball-EL: Sturm will mutiger Außenseiter sein

Mit dem Selbstvertrauen aus dem erfolgreichen Auftakt will Sturm Graz auch im „Energiekessel“ von Rotterdam bestehen: Österreichs Fußball-Vizemeister ist am Donnerstag im zweiten Spiel in der Europa League bei Feyenoord aber Außenseiter.

Über 50.000 Zuschauer werden im voll besetzten „De Kuip“ (Die Wanne) ihr Team nach vorne tragen: „Wir freuen uns auf dieses Spiel in einem Stadion, das bei jedem Meisterschaftsheimspiel ausverkauft ist. Wir sind auf den Energiekessel, der uns dort erwartet, eingestellt“, so Sturm-Trainer Christian Ilzer.

„Unser Spiel auf den Platz bringen“

Seine Mannschaft soll sich von der beeindruckenden Kulisse und einem Gegner, den Ilzer eine Klasse über Mydtjylland – das die Grazer in der Vorwoche zuhause mit 1:0 besiegten – einstuft, aber nicht einschüchtern lassen. „Wir wollen Feyenoord mit unseren Tugenden vor Probleme stellen, wir wollen ein Außenseiter sein, der sich einiges zutraut. Wir brauchen eine Topleistung und müssen uns zutrauen, dort auch offensiv aufzutreten. Es ist eine große Herausforderung für uns, dort unser Spiel auf den Platz zu bringen“, erklärte der Sturm-Coach, der den gesperrten Kapitän Stefan Hierländer ersetzen muss.

Die Botschaft ist bei den Spielern angekommen: „Wir wissen, dass Feyenoord ein guter Gegner ist. Wir sind aber gut gestartet und wollen nachlegen“, meint Torhüter Jörg Siebenhandl. „Der Sieg gegen Mydtjylland war gut für das Selbstvertrauen. Wir haben eine Riesenvorfreude, für solche Spiele lebt man als Fußballer“, sagt Abwehrchef Gregory Wüthrich, der für eine bisher so starke schwarz-weiße Defensive mitverantwortlich ist: In der Liga kassierten die Grazer in acht Matches nur fünf Gegentreffer, in den jüngsten drei Partien gar keinen.

Feyernoord gut in die Meisterschaft gestartet

Aber auch für die Mannschaft von Arne Slot mit dem oberösterreichischen Abwehrchef Gernot Trauner ist es – abgesehen von der Niederlage in Rom – bisher gut gelaufen: Feyenoord liegt in der Eredivisie mit fünf Siegen und einem Remis auf Rang zwei. „Feyenoord hatte im Sommer einen sehr großen Umbruch. Davon spürt man aber nicht viel. Feyenoord hat richtig Flow-Spiele gezeigt, mit ihrem flexiblen, beweglichen Spiel sind sie sehr gut in die Meisterschaft gestartet“, analysiert Ilzer.

Feyenoord – Sturm

Anpfiff der Partie in Rotterdam ist 18.45 Uhr, das Match ist live in ORF1 und im Livestream zu sehen.

„Spielen immer voll auf Sieg“

Die Favoritenrolle weist Feyenoord auch nicht von sich: „Wir sind sicher etwas mehr unter Zugzwang, aber zu Hause spielen wir immer voll auf Sieg. Deshalb sind wir auch Favorit“, sagte Trauner in einem Interview mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Der ehemalige LASK-Kapitän war im Sommer 2021 nach Rotterdam gewechselt, zu einem Club, der mit Österreichern gute Erfahrung gemacht hat: Unter Trainer Ernst Happel und mit Stürmerstar Franz Hasil hat Feyenoord 1970 mit dem Triumph im Europacup der Meister den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert.

Mit österreichischen Clubs war die Erfahrung zuletzt allerdings nicht so gut: Vor zwei Jahren setzte es in der Europa League gegen den WAC eine 1:4-Heimschlappe und im Rückspiel auch eine 0:1-Niederlage. Auch das bisher einzige Duell zwischen Sturm und Feyenoord lief nicht nach Wunsch der Niederländer: Im Sommer 2000 setzte sich Sturm in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League mit 2:1 zu Hause und 1:1 auswärts durch und schaffte den Sprung in die Königsklasse.