Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz
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Klima & Umwelt

EU fördert nur mehr kleine Biomasse-Kraftwerke

Große Unsicherheit hat zuletzt unter den Pellets- und Biomasse-Produzenten geherrscht: Am Mittwoch stimmte die EU darüber ab, welche Art der Energiegewinnung künftig als erneuerbar gilt. Nun steht fest, dass kleine Kraftwerke weiterhin gefördert werden – ihr Ausbau aber nicht.

Für die Betreiber von regionalen Biomasse-Kraftwerken in der Steiermark ändere sich durch die Erneuerbare Richtlinie der EU für die bestehenden Anlagen nichts, sagt der steirische EU-Abgeordnete der Grünen, Thomas Weitz: „Das, was wir bisher aus dem Wald direkt für die Biomasse verwendet haben, können wir auch weiterhin verwenden. Das können wir sowieso, das schreibt uns niemand vor. Aber wir können es auch weiterhin an die Klimaziele anrechnen, und es kann auch weiterhin mit EU-Mitteln gefördert werden.“

Auch Schadholz ausgenommen

Ganz kleine Kraftwerke unter 7,5 Megawatt sind von der Regelung ausgenommen – wie auch Schadholz, also Holz, das von Windwurf oder Borkenkäferbefall betroffen ist: „Das heißt, Schadholz kann man ohnehin auch in größerem Ausmaß in der Biomasse voll anrechnungsfähig verwenden“, so Weitz.

„Enttäuschung durchaus gegeben“

Was von der EU jedoch nicht mehr gefördert werden wird, sind Großanlagen, und auch wer seine bestehende Biomasseanlage ausbauen möchte, wird künftig auf die EU-Förderung verzichten müssen. Daran stößt sich der Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes, Franz Titschenbacher: „Dieser Beschluss im Europäischen Parlament geht aus meiner Sicht, aus unserer Sicht insofern in die falsche Richtung, weil damit forstliche Biomasse, Holz aus dem Wald, als nicht nachhaltig bezeichnet wird. Insofern ist die Enttäuschung durchaus gegeben.“

Die Forstwirte hoffen nun auf die vertiefenden Verhandlungen von EU-Kommission, Rat und Parlament. In der Steiermark versorgen derzeit rund 600 Biomasse-Heizwerke über 100.000 Haushalte mit Wärme auf Basis von Holz.